Netzwerk

Zweite FritzBox als WLAN-Brücke und WLAN-Telefonbuchse einrichten

Ihr habt eine FritzBox übrig? Dann richtet sie doch mit wenigen Handgriffen als WLAN-Brücke, WLAN-Telefonanschluss und WLAN-Ethernet-Hub ein. So könnt Ihr effektiv Internet-Versorgungslücken in Eurer Wohnung schließen.

Ein gutes WLAN ist die halbe Miete. Allerdings gibt es Fälle, in denen das WLAN nicht weit genug reicht, obwohl alle Maßnahmen für optimalen Empfang ergriffen wurden. Manchmal braucht man auch einfach einen Ethernet-Port oder eine Telefonbuchse an einer Stelle, an der sich keine Kabel verlegen lassen. So oder so könnt Ihr Eure alte FritzBox verwenden, um sie als Brücke zu Eurer „Haupt-FritzBox“ einzurichten. Das legt Ethernet-Ports und Telefonanschlüsse per WLAN an die gewünschte Stelle und hilft natürlich dabei, Euer kabelloses Internet deutlich zu erweitern.

Vorteile der FritzBox im Mesh-Betrieb

Grundsätzlich gibt es natürlich für die einfache WLAN-Erweiterung samt Ethernet-Buchse auch die Möglichkeit, für diesen Zweck einfach einen FritzRepeater mit Ethernet-Buchse zu kaufen. Allerdings ist das wieder eine Investition, zumal die FritzBoxen durch ihre relativ großen Antennen meist deutlich zuverlässigere Verbindungen herstellen können.

WLAN-Ethernet-Hub und WLAN-Telefondose

Und natürlich haben FritzBoxen gegenüber Fritz Repeatern einen großen Vorteil: Sie besitzen eingebaute Telefondosen! Deshalb ist es sinnvoll, eine vorhandene Leerstelle im Telefon- und Ethernet-Netzwerk der Wohnung einfach per WLAN zu überbrücken – und die alte oder zweite FritzBox einfach als Mesh-Repeater mit Ethernet- und Telefonbuchsen einzurichten. Zumal die FritzBox per se besseren Empfang hat als die meisten Repeater – ihre Antennen sind deutlich leistungsfähiger. Und gerade in mehrstöckigen Wohnhäusern sind zusätzliche Ethernet- und Telefonanschlüsse sicher eine praktische Sache. Die Einrichtung ist nicht ganz ohne, der Effekt dafür um so größer:

In meinem Setup fliegt der Repeater natürlich noch raus.
In meinem Setup fliegt der Repeater natürlich noch raus.
  1. Aktualisiert die alte FritzBox auf FritzOS 7 oder höher und setzt sie danach auf Werkseinstellungen zurück.
  2. Achtet nun darauf, dass Eure (neue) Haupt-FritzBox am Strom und eingeschaltet ist. Das WLAN muss aktiv sein.
  3. Schließt anschließend die als Repeater gedachte alte FritzBox in der Nähe der neuen FritzBox am Strom an und wartet, bis sie hochgefahren ist.
  4. Trennt Euren Rechner danach vom WLAN der neuen FritzBox und verbindet Euch per WLAN (oder per Kabel) mit der alten FritzBox (meist der Name der FritzBox, das Standard-Passwort befindet sich auf der Unterseite des Geräts).
  5. Anschließend landet Ihr im Setup-Menü des Geräts. Vergebt zunächst ein Gerätepasswort. Die Box wünscht danach einen neuen Login.
  6. Brecht den Assistenten danach mit „Abbrechen“ ab. Ihr landet in der Fritz-Admin-Oberfläche der als Repeater gedachten FritzBox.
  7. Wählt jetzt Heimnetz -> Mesh -> Mesh-Einstellungen und aktiviert den Haken „Mesh-Repeater“. Setzt außerdem die Standardeinstellung „Diese FritzBox ist Netzwerkgerät…“
  8. Wählt in der Oberfläche jetzt das WLAN des Mesh-Masters (neue FritzBox) und gebt das Passwort dieses WLANs ein. Nehmt wenn möglich das 5GHz-Netz, das ist stabiler und schneller! Setzt zuletzt ganz unten den Haken bei „Einstellungsübernahme aktiv“ und klickt auf „Übernehmen“.
  9. Nun ist noch ein letzter Schritt nötig: Drückt und haltet auf der Repeater-FritzBox die WLAN bzw. „Connect“ oder „WPS“-Taste, bis sie blinkt (und gegebenenfalls auch andere LEDs. Drückt dann innerhalb von zwei Minuten auf der Haupt-Fritzbox ebenfalls etwas länger diese Taste, bis die WLAN-LED (und ggf. noch eine weitere LED) blinkt.
  10. Beide Boxen verbinden sich jetzt per Mesh und blinken wüst. Das kann einen Moment dauern. Anschließend leuchten die LEDs wieder konstant.
  11. Die FritzBox ist jetzt Teil des Mesh-Netzwerks und arbeitet als Repeater und WLAN-Brücke. Überprüft das, indem Ihr die Admin-Oberfläche der Haupt-FritzBox öffnet und Heimnetz -> Mesh anwählt. In der Mesh-Übersicht seht Ihr jetzt an der Repeater-FritzBox das Mesh-Symbol.
  12. Trennt nun den Strom und stellt die FritzBox an der Stelle auf, an der Ihr sie betreiben wollt. Von dort aus erweitert sie auch gleich das WLAN.
Wenn man weiß, wie es geht, ist die Einrichtung simpel.
Wenn man weiß, wie es geht, ist die Einrichtung simpel.

Nutzung als zusätzlicher Telefonanschluss bzw. WLAN-Telefonbuchse

Besonders praktisch an der Mesh-Vernetzung zweier FritzBoxen ist jedoch, dass Ihr dadurch zusätzliche Anschlüsse für Telefone oder Faxgeräte erhaltet, die per WLAN mit dem Internet- und Telefonanschluss verbunden sind. Verbindet dafür auf der alten, als Mesh-Repeater eingerichteten FritzBox einfach ein Telefon mit einem der Telefonanschlüsse des Geräts. Ruft anschließen das Administrationsmenü des Mesh-Masters auf und öffnet hier Heimnetz -> Mesh -> Mesh-Einstellungen. Unten findet Ihr die Option „Telefonie im Mesh nutzen“ und seht dort Eure Repeater-Fritzbox. Klickt auf „Freischalten“, um die Telefonanschlüsse zu entsperren. Anschließend könnt Ihr mit Telefonen an der Repeater-FritzBox telefonieren.

Fertig: Die zweite FritzBox dient als zusätzliche Telefondose.
Fertig: Die zweite FritzBox dient als zusätzliche Telefondose.

Extra eine FritzBox dafür kaufen?

Inzwischen bietet AVM auch sehr leistungsstarke Repeater, etwa den FritzRepeater 3000 oder den FritzRepeater 2400. Beide Geräte sind deutlich günstiger als eine FritzBox, weshalb sich der Aufwand in diesem Fall kaum lohnt. Sinnvoll ist diese Anleitung immer dann, wenn Ihr noch keinen oder nur sehr alte Repeater besitzt und von Eurem Provider ohnehin eine neue FritzBox erhalten habt. Wenn Ihr zum Beispiel die FritzBox 7590 einsetzt und noch eine alte 7490 übrig habt, könnt Ihr dieses Setup problemlos aufbauen. Oder auch, wenn Ihr umgezogen seid und nun eine Kabel-FritzBox besitzt und die DSL-Fritze von der alten Wohnung weiter nutzen wollt.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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