
Festplatten lassen sich unter Linux wunderbar einfach in Partitionen unterteilen, um beispielsweise separate Laufwerke für Musik, Bilder und Backups zu nutzen. Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Ihr eine neue Festplatte mit beliebig vielen Partitionen aufteilt, sie formatiert und Partitionen nachträglich ändert.
1. Gparted aufrufen
Das Tool der Wahl ist Gparted, das viele Linux-Distributionen gleich mitbringen. Zudem gibt es Gparted auch in Form der praktischen Live-CD Parted Magic – mittlerweile kostenpflichtig, aber die letzte kostenlose Version funktioniert wunderbar und ist zum Beispiel bei heise verfügbar.
Zunächst müsst Ihr oben rechts die richtige Festplatte wählen. Zur Erinnerung: hda bezeichnet die erste (a) Harddisk (hd), sda steht für den ersten Flash-Speicher und es folgen hdb, hdc und so weiter. Die Partitionen werden dann mit einer Ziffer angehängt, also sda1, sda2, sda3 etc.

2. Partitionstabelle anlegen
Bei einer neuen Festplatte müsst Ihr zunächst die Partitionstabelle anlegen, in der alle Partitionsinformationen gespeichert werden. Das erledigt Ihr über das Gerät-Menü – die anschließende Nachfrage bestätigt Ihr; auch wenn sich msdos falsch anhören sollte ;)

3. Partition anlegen
Macht nun einen Rechtsklick auf den leeren Bereich und wählt neu.

4. Größe festlegen
Im folgenden Dialog legt Ihr zunächst die Größe fest, wahlweise über die Grafik oder konkrete Zahlen. Zudem wählt Ihr zunächst einmal Primäre Partition. Dazu eine ganz kurze Erklärung: Primäre Partitionen sind boot-fähig, es können aber nur wenige genutzt werden. Daher gibt es Erweiterte Partitionen, in denen sich wiederum Logische Partitionen befinden. Diese lassen sich genauso ansprechen wie „normale“ primäre Partitionen, sind aber eben nicht boot-fähig, können aber viele sein – die Praxis folgt gleich.

5. Formatieren
Erst einmal wird aber die just angelegte Partition formatiert: Als universeller Datenspeicher bietet sich fat32 an, für reine Linux-Zugriff ext4 und alles andere dürfte eher selten die beste Wahl sein.

6. Erweiterte Partition
Die erweiterte Partition ist eine Art Container und wird ebenfalls über das Kontextmenü des leeren Bereichs angelegt.

7. Partition erstellen
Legt wieder die Größe fest und dieses mal die Option Erweiterte Partition.

8. Kein Dateisystem
Ihr seht hier im Screen, dass Ihr diesmal kein Dateisystem wählen könnt – auf die erweiterte Partition greift Ihr ja auch nicht direkt zu.

9. Logische Partition
Im Hauptmenü scheint sich nichts geändert zu haben, aber ein Rechtsklick auf den immer noch leeren Bereich und wieder auf neu …

10. Partition erstellen
… bringt die neue Option Logische Partition auf den Tisch – wählt sie! Jetzt dürft Ihr auch wieder ein Dateisystem festlegen.

11. Größe festlegen
Da Ihr vermutlich mehrere logische Paritionen unterbringen wollt, denkt daran, die Größe entsprechend anzupassen – und auch ein aussagekräftiger Name schadet nicht. Bestätigt anschließend.

12. Partition zu groß?
Na gut, Ihr habt nicht auf uns gehört und versehentlich doch mehr Platz für die Partition verbraten? Kein Problem:

13. Partitionsgröße ändern
Ruft das Kontextmenü der fragwürdigen Partition auf und wählt Größe ändern/Verschieben.

14. Verschieben und skalieren
Und wieder der altbekannte Dialog: Ändert die Größe nach Belieben – und verschieben könnt Ihr sie auch! Sinn macht das allerdings nur in sehr, sehr speziellen Szenarien …

15. Ergebnis kontrollieren
In der Hauptansicht seht Ihr jetzt die verschobene Partition, eingerahmt von grauen, nicht belegten Bereichen.

16. Fertigstellen
Macht nun alle gewünschten Änderungen und schaut ein letztes Mal auf Euer Machwerk. Sind alle Partitionen vorhanden? Alle Größen richtig? Die Dateisysteme? Gut. Falls nicht: Auch gut – es ist nämlich noch nichts passiert. Bislang habt Ihr nur Einstellungen gesetzt und keinerlei Aktion ausgelöst. Das kommt jetzt:

17. Konfiguration anwenden
Über das Häkchen oder das Bearbeiten-Menü oder Strg+Enter könnt Ihr nun alle Änderungen ausführen lassen – und einen Kaffee trinken gehen. Nun, bei leeren Platten geht das Ganze ziemlich fix, wenn Ihr aber mal eine große, volle Partition verschieben wollt, nehmt Euch lieber einen Tag frei.

Wir haben natürlich auch Anleitungen zum Partitionieren unter Windows und auf dem Mac.