Mac & MacOS

Anleitung: Time Machine auf der FritzBox nutzen

Time Machine mit der FritzBox-NAS verwenden ist kein Problem, setzt aber ein wenig Vorarbeit voraus.

Es muss nicht immer die teure NAS sein: Wer eine FritzBox von AVM besitzt, kann auch den Router mit ein wenig Bastelei als Time Machine-Laufwerk verwenden. Der Vorteil: Ihr braucht keine zusätzliche Hardware, von einer USB-Festplatte abgesehen. Die Lösung lässt sich mit wenigen Handgriffen einrichten.

1a. Externe Festplatte für Time Machine vorbereiten

Zunächst benötigt Ihr eine externe USB-Festplatte. Diese sollte mindestens die Kapazität haben, die Eurer Mac hat. Bei Macs mit kleineren Datenspeichern tut es gegebenenfalls auch eine SSD, aber konventionelle Festplatten sind eben günstiger. Anschließend müst Ihr die Festplatte für den Time-Machine-Einsatz vorbereiten:

Ihr müsst die Festplatte zunächst im MS-DOS-Format formatieren.
Ihr müsst die Festplatte zunächst im MS-DOS-Format formatieren.
  1. Schließt die Festplatte an Eurem Mac an.
  2. Öffnet das Festplatten-Dienstprogramm aus dem Dienstprogramme-Ordner.
  3. Wählt die Festplatte aus und klickt auf „Löschen“. Achtung: MacOS zeigt nicht mehr standardmäßig die Disk, sondern nur noch das Volume an, was zu Problemen führen kann. Hier lest Ihr, wie Ihr diese lösen könnt.
  4. Vergebt einen Namen für das Volume, wählt „Format: MS-DOS“ und „Schema: Master Boot Record“. Mit anderen Einstellungen kann die Fritze leider nichts anfangen. Klickt danach auf „Löschen“.
  5. Klickt zur Bestätigung auf „Fertig“. Beendet danach das Festplatten-Dienstprogramm, aber lasst die Festplatte am Mac.

1b. Disk-Image für Time Machine auf der Festplatte erstellen

Nun müsst Ihr auf der Festplatte ein Disk-Image erstellen, das für Time Machine-Backups geeignet ist. In diesem sogenannten mitwachsenden Sparse-Bundle werden später die Time-Machine-Backups gespeichert. Dadurch wird das Backup-Programm unabhängig vom Dateisystem auf dem Basis-Laufwerk des Time Machine-Volumes. Diese Technik kommt auch bei NAS-Geräten zum Einsatz.

Mit dem passenden Sparsebundle erstellt Ihr das eigentliche Time-Machine-Volume für die Fritz-NAS.
Mit dem passenden Sparsebundle erstellt Ihr das eigentliche Time-Machine-Volume für die Fritz-NAS.
  1. Öffnet erneut das Festplatten-Dienstprogramm.
  2. Klickt in der Menüzeile auf „Ablage -> Neues Image -> Leeres Image“.
  3. Wählt hier folgende Einstellungen aus: „Format: MacOS Extended (journaled)“, „Partitionen: Einfache Partition – Apple-Partitionstabelle“, „Image-Format: Mitwachsendes Bundle-Image“. Der Rest ist Nebensache.
  4. Als Namen und Dateinamen solltet Ihr etwas eindeutiges setzen, als Speicherort die eben formatierte Festplatte.
  5. Die Größe springt durch „Mitwachsendes Bundle-Image“ auf 100 MB – ändert diese Einstellung auf einen realistischen Wert, etwa „1 TB“ oder ähnlich, eben was die Festplatte so hergibt. Klickt danach auf „Sichern“.
  6. Das Sparse-Bundle ist jetzt erstellt. Ihr könnt auf „Fertig“ klicken und das Festplatten-Dienstprogramm beenden.

2. FritzNAS auf der FritzBox einrichten

Ihr könnt die Festplatte jetzt vom Mac trennen und an den USB-Anschluss Eurer FritzBox (idealerweise den USB 3.0-Anschluss!) anschließen. Nun müsst Ihr noch einige kleine Einstellungen an der FritzBox durchführen. Öffnet dazu zunächst die FritzBox-Adminoberfläche im Browser unter https://fritz.box. Anschließend könnt Ihr unter Heimnetz -> FritzNAS gucken, ob der Haken bei „Speicher (NAS) aktiv“ gesetzt ist und die Festplatte erkannt wurde. Hakt die Festplatte an, wenn das noch nicht passiert voreingestellt ist. Die Festplatte wird jetzt vom FritzNAS-System im Netzwerk bereitgestellt. Das war es auch schon an Vorbereitungen – jetzt geht es an die eigentliche Time-Machine-Einbindung.

Prüft jetzt, ob die FritzNAS aktiv ist und die Festplatte eingebunden wurde.
Prüft jetzt, ob die FritzNAS aktiv ist und die Festplatte eingebunden wurde.

3. Time Machine mit FritzBox einrichten

Entfernt zur Sicherheit zunächst alle vorhandenen Time-Machine-Laufwerke aus Time-Machine. Öffnet danach ein Finder-Fenster und drückt (cmd)+(K), um Euch mit einem Server zu verbinden. Gebt als Server smb://fritz-nas ein. Klickt danach auf „Verbinden“. Jetzt sollte der Finder Eure NAS-Inhalte anzeigen.

Ihr müsst zunächst die Fritz-NAS mounten.
Ihr müsst zunächst die Fritz-NAS mounten.

Wählt nun in der Dateiübersicht die Festplatte und dort das Sparse-Bundle. Klickt es doppelt an. Dadurch wird es im Finder gemountet.

Anschließend klickt Ihr doppelt auf das Sparse-Bundle, das daraufhin gemountet wird.
Anschließend klickt Ihr doppelt auf das Sparse-Bundle, das daraufhin gemountet wird.

Öffnet jetzt ein Terminal-Fenster aus /Programme/Dienstprogramme/ und gebt dort folgenden Befehl ein: sudo tmutil setdestination /Volumes/(VOLUMENAME). Dabei müsst Ihr „(VOLUMENAME)“ durch den Namen des Sparse-Bundle-Volumes austauschen, in unserem Fall „TMSPARSE“. Der Befehl lautet bei uns also: sudo tmutil setdestination /Volumes/TMSPARSE. Bestätigt das mit Eurem Mac-Administrator-Passwort.

Mit einem Terminal-Befehl setzt Ihr das Bundle als Backup-Ziel.
Mit einem Terminal-Befehl setzt Ihr das Bundle als Backup-Ziel.

Die Festplatte an der FritzBox wird jetzt als Time-Machine-Volume angegeben. Dabei werden alle anderen Backup-Volumes rausgeschmissen – Ihr könnt sie später wieder hinzufügen. Time-Machine sollte jetzt das erste Backup auf der FritzBox anlegen.

Das war es auch schon: Time Machine erstellt das Backup auf der FritzBox.
Das war es auch schon: Time Machine erstellt das Backup auf der FritzBox.

Achtung, Bastellösung!

Leider ist diese Lösung eine regelrechte Bastellösung. Das bedeutet, dass wir weder garantieren können, dass die Backups nachher funktionieren, noch dass sie tatsächlich regelmäßig erfolgen! Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte ohnehin keine reine Netzwerklösung als ausschließliche Backup-Lösung für Time-Machine verwenden. Zwar beherrschen einige NAS-Systeme wie die Geräte von Synology und Western Digital Time Machine. Besser ist es jedoch, immer auch eine USB-Festplatte mitlaufen zu lassen. Das ist kein Problem, denn Time Machine erlaubt das Einbinden mehrerer Laufwerke.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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