Anleitung: Festplatte unter Windows aufräumen
Festplatte aufräumen und Speicherplatz sparen? Unter Windows ist das kein Problem!
Egal, ob Windows 10 auf der SSD oder wie bei mir in einer virtuellen Maschine läuft: Das System selbst sollte möglichst wenig Festplattenplatz in Beschlag nehmen, damit Platz für Daten und Anwendungen bleibt. Windows 10 ist zwar in vielerlei Hinsicht gut, doch eines kann es nicht gut: Sparsame mit dem verfügbaren Festplatten-Platz umgehen. Doch zum Glück bietet das System eine Reihe von praktischen On-Board-Funktionen, mit denen Ihr Eure Festplatte in Windows aufräumen könnt.
1. Dickster Posten beim Aufräumen: Windows-Updates
Der wohl dickste Posten beim Aufräumen des Windows-Systems sind die bereits installierten Updates: Windows 10 hält diese aus verschiedenen Gründen vor, doch benötigt wird diese oft mehrere Gigabyte umfassende Datenhalde meist nicht mehr. Zum Glück könnt Ihr die Update-Dateien ganz einfach löschen:
- Gebt "Datenträgerbereinigung" im Cortana-Suchfeld ein und klickt die App an.
- Klickt auf "Systemdateien bereinigen". Die Datenträgerbereinigung sucht jetzt nach alten Windows-Updates und sonstigen Files.
- Hakt alles an und klickt auf "OK".
- Bestätigt das Warnfenster "Möchten Sie diese Dateien wirklich unwiderruflich löschen?" mit "Dateien löschen".
- Windows 10 bereinigt jetzt die Festplatte und löscht neben den lästigen Update-Files auch andere nutzlose Dinge auf der Platte. Anschließend verfügt Ihr über deutlich mehr Speicherplatz im System.
2. Ungenutzte Software unter Windows aufräumen
Nachdem Ihr den Datei-Rödel entfernt habt, solltet Ihr Euch um Eure Software kümmern. Wenn Ihr wie ich zu den Leuten gehört, die ständig neue Software ausprobieren, habt Ihr mit Sicherheit einiges an Altlasten im System. Diese ungenutzte Software frisst übrigens nicht nur Speicherplatz, sondern macht das System möglicherweise insgesamt langsam. Von daher ist es sinnvoll, nicht mehr genutzte Programme und Apps aus Windows zu entfernen.
- Gebt im Cortana-Suchfeld "Apps & Features" ein und klickt das Suchergebnis an.
- Cortana leitet Euch jetzt in die Software-Systemeinstellung weiter. Hier könnt Ihr Programme löschen, die Ihr nicht mehr braucht.
- Scrollt durch die Liste der Apps und Programme und klickt Einträge an, die Ihr nicht mehr benötigt: Programme, die Ihr lange nicht verwendet habt oder solche, die bei Windows 10 vorinstalliert werden. Tipp: Drittanbieter-Virenscanner sind oft echte Systembremsen – und Ihr braucht sie nicht.
- Besonders fette Brummer erkennt Ihr an der Speicherplatz-Angabe rechts neben dem Programmnamen. Klickt beim jeweiligen Programm auf "Deinstallieren".
- Bestätigt im Nachfrage-Fenster mit "Deinstallieren". Anschließend wird die App gelöscht und der Speicherplatz freigegeben. Im Idealfall verschwindet dabei auch der ein oder andere lästige Hintergrundprozess, der Windows verlangsamt.
- Ihr solltet den Rechner nach einer größeren Löschaktion einmal neu starten.
3. Große Dateien und Ordner finden und löschen
Zuguterletzt solltet Ihr Euer Windows-System noch nach übermäßig fetten Dateien durchwühlen. Das können Videos oder RAW-Bilder sein, doch oft finden sich solche Riesen auch an Stellen, an denen Ihr überhaupt nicht damit rechnet. Um solche platzfressenden Dateileichen aufzuspüren, braucht Ihr eine zusätzliche Software, etwa Treesize Free.
- Ladet Treesize Free herunter und installiert es per Doppelklick auf den EXE-Installer auf Eurem Windows-System.
- Startet das Programm. Gegebenenfalls müsst Ihr oben links Eure Systemfestplatte "C:" mit "Verzeichnis auswählen" angeben.
- Treesize warnt jetzt, dass es als Administrator ausgeführt werden muss. Bestätigt das mit "Neustart als Administrator" und klickt im Warnfenster der Benutzerkontensteuerung ("Möchten Sie zulassen, dass durch diese App Änderungen an Ihrem Gerät vorgenommen werden?") auf "Ja".
- Treesize startet jetzt mit Administratorrechten neu und scannt automatisch die Festplatte.
- Treesize listet jetzt alle Ordner im System nach Größe auf. Ihr könnt jetzt in Ruhe dicke Brummer suchen und per Rechtsklick und "Löschen" in den Papierkorb verschieben. Achtung: Löscht nur, was Ihr zuordnen könnt. Wenn Ihr nicht wisst, um was für eine Datei es sich handelt, solltet Ihr sie auf keinen Fall entfernen, da Ihr sonst das Windows-System beschädigen könnt!
- Das war es auch schon: Nach dem Leeren des Papierkorbs ist der Speicher wieder frei.
Grundsätzlich: Nachhaltig wirtschaften
Übrigens ist gutes Haushalten mit dem verfügbaren Festplattenspeicher immer anzuraten, auch wenn Ihr scheinbar genug davon habt. Denn eine volle Festplatte bedeutet im Zweifel, dass virtueller Speicher schlechter zugeordnet werden kann, was wiederum das System verlangsamt. Gerade bei Apps und Programmen solltet Ihr aber sowieso ein Auge darauf haben, was überhaupt installiert ist: Manche Programme installieren nämlich Hintergrund-Tools, die das System bremsen, Euch mit ständigen Benachrichtigungen nerven oder schlimmstenfalls sogar Schadsoftware darstellen. Gegen letztere hilft übrigens der Windows Defender – trotzdem ist es ratsam, nur zu installieren, was Ihr wirklich benutzt.