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Saug-Wisch-Roboter Roborock S5 Max im Test

Das chinesische Startup Roborock hat bereits mit den Vorgängerstaubsaugern eine große Duftmarke gesetzt: Unser Test zeigte einen günstigen und außerordentlich guten Roboter mit intelligenter Routenplanung dank LiDar Sensoren und eingebauter Wischfunktion. Mit der Neuauflage des Roborock S5, dem Roborock S5 Max erweitert der Roboter seine Wischkapazität und kann zugleich mit der hauseigenen App gesteuert werden. Wie sich der Neuzugang schlägt verrät unser Test.

Die Aufgabe: 80 Quadratmeter Wohnung mit Hartböden wischen

Um den frischen Robotersauger zu testen (und besonders auf die verbesserte Wischleistung einzugehen) wurde das Gerät über zwei Wochen in einer 80 m² Wohnung mit Hartböden eingesetzt. Alle zwei Tage wurde die komplette Wohnung gesaugt, zwei Mal in der Woche mit dem Wischmodul feucht durchgewischt. Der Roboter bringt neben Ladestation und wasserundurchlässiger Matte alles mit, um direkt zu starten. Dem Wischmodul ist ein Lappen beigelegt, der bei 40 Grad Celsius problemlos gewaschen werden kann. Folglich muss man lediglich die Roborock-App für Android bzw. iOS installieren, den Roboter einschalten und mit dem WLan verbinden, schon geht es los.

Der Roborock S5 Max bietet eine Reihe von Detailverbesserungen.

Während sich die anderen Leistungsdaten bezüglich Saug- und Akkuleistung (bis zu zwei Stunden aktive Akkuleistung) zwischen dem Roborock S5 Max und dem S5 nicht unterscheiden, fällt der auf mit rund 290 Millilitern stark vergrößerte Wassertank direkt ins Auge. Das Wischtuch wird nun extra untergeklemmt und muss nach knapp 30 Minuten manuell ausgewaschen werden. Leider kann kein Putzmittel direkt hinzugegeben werden. Ich bringe immer etwas Neutralreiniger aufs Tuch auf, damit die Wischleistung noch etwas erhöht wird.

Größerer Wassertank nicht zwangsläufig sinnvoll…

Wie auch bei seinem Vorgänger, ist das Wischprinzip des Roborock S5 Max am ehesten mit einem feuchten Tuch auf einem Aufnehmer zu vergleichen. Nasses Durchwischen wird also nicht durch den Roborock S5 Max ersetzt. Der vergrößerte Wassertank ist ein nettes Feature, das leider durch das manuelle Auswaschen des Tuches etwas torpediert wird. Außerdem ist nach zwanzig Minuten eh kein Reiniger mehr auf dem Lappen. Das mindert den Mehrwert des größeren Tanks immens.

… steuerbare Wasserzufuhr jedoch schon!

Eine sehr sinnvolle Neuerung ist die Möglichkeit die Wasserzufuhr per App zu regulieren. Bisher konnte das nur über einen Schieberegler am Tuchhalter vorgenommen werden. Durch den Umzug in die App kann nun allerdings die Wassermenge pro Raum eingestellt werden. Die Menge an Wasser die in der maximalen Stufe ausgegeben wird, ist jedoch genauso hoch wie beim Vorgänger.

Mehr Wasserkapazität ist prinzipiell gut, in der Praxis aber nicht immer eine Verbesserung.

Im besten Falle ist der Boden mit einem Wasserfilm bedeckt ist, nachdem der Roboter seine Runde durch den Raum gedreht hat. Weiteres Feature ist die mit knapp 300 Gramm belastete Auflage für den Lappen: Das Tuch ist somit fester auf dem Boden und kann daher etwas hartnäckigeren Schmutz aufnehmen.

Saugleistung: Nach wie vor sehr gut

Seitdem ich Staubsaugerroboter in meinem Haushalt einsetze, ist der Bedarf an einem klassischen Staubsauger stark gesunken. Wie schon seine Vorgänger hält der roborock S5 Max einen Sauberkeitsstatus bei und ist eine große Haushaltshilfe. Grobe Verunreinigungen und staubige Ecken kann der Sauger sehr gut beseitigen. Durch die intelligente Steuerung mit der Möglichkeit den Roboter in einzelne Räume zu schicken, können auch gezielt Staubinseln beseitigt werden. In der neuen Fassung wird die (gute) Saugleistung des Vorgängers bestätigt.

Sinnvoller Alltagshelfer: Seine Kerndiszplin beherrscht der S5 Max praktisch fehlerlos.

Die neue roborock App

Ab dem Roborock S4 (sowie dem S5 Max und dem S6) kann neben der Xiaomi App auch die roborock App genutzt werden. Diese unterstützt nur die verschiedenen Staubsauger. Inhaltlich sind sich die Apps sehr ähnlich, jedoch reagiert die roborock App wesentlich schneller und kann auch auf älteren Geräten sehr gut genutzt werden. Das Bearbeiten der Raumkarte geht besser von der Hand und kann genauer eingestellt werden. Die Funktionen sind gut zugänglich und schnell gefunden.

Die Roborock-App machtg die Steuerung des Roboters einfach. Derzeit stören allerdings noch einige chinesische Texte und der Account-Zwang.

Leider fehlten zum Zeitpunkt meines Tests  (11.11.2019) noch ein paar lokalisierte Strings, sodass ihr hier und da einem Chinesisch serviert wird. Dies soll sich aber laut Hersteller bis zum offiziellen Deutschlandstart am 05.12.2019 ändern. Ein weiteres Manko ist die Account-Pflicht, die in beiden offiziellen Apps vorliegt. Hier wäre eine anonymisierte Lösung schön, um Datenschutzbedenken zu entfernen.

Fazit: Guter Saug-Wisch-Allrounder

Der Roborock S5 Max ist ein top Staubsaugerroboter ohne offensichtliche Mängel der mit knapp 550 Euro preislich im Mittelfeld liegt. Der Vorverkauf ist bereits über Aliexpress gestartet, der Deutschlandstart steht noch für Dezember 2019 aus. Das Gerät ist toll verarbeitet, die Sensorik zuverlässig und durch die neue App noch besser zugänglich als vorher.  Der vergrößerte Wassertank ist eine Spielerei, wohingegen die automatische Steuerung der Wasserzufuhr auf den Lappen eine stringente Verbesserung zum S5 ist.

Roborock Staubsaugerroboter: Die besten Angebote

Benjamin Mewes

Technikbegeistert und programmieraffin seit den wilden Jugendtagen (QBasic, Delphi, R, Python, Fortran 77, Java). Heim-Automatisierung mit HomeKit und alles rund um macOS und iOS sind meine Steckenpferde!

3 Kommentare

  1. Mein Roborock S5 Max hat manchmal das Problem, die Türschwelle (Höhe 1,8 cm) zu überfahren.

    Wenn er frontal darauf zufährt und dabei eine normale Geschwindigkeit hat, klappt es. Wenn er aber den direkten Weg von Ladestation zur Schwelle nimmt, um in einen anderen Raum zu kommen, trifft er mit einem 45°-Winkel auf die Türschwelle. Dabei stößt der Bumper an, er versucht es links und rechts von der Tür und fährt nach einer Minute zurück zum Dock.

    Habt ihr Tipps, wie man ihn besser über die Türschwelle bekommt? Die Höhe dürfte ja nicht das Problem sein – und manchmal schafft er es ja auch von alleine.

    1. Hallo David, ja das hängt tatsächlich vom Winkel ab. Leider kann man ihm keine festen Winkel einprogrammieren, das habe ich mal als Verbesserung eingereicht. Kannst du ihm aus Moosgummi vielleicht eine kleine Rampe bauen?

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