Meinung

Telegram „verbieten“? Wann lernt ihr es endlich?

Derzeit wird diskutiert, Telegram zu verbieten/zu vertreiben - das erinnert an Zensursula

Gleich vorweg, bevor mir hier jemand vor die Füße kotzt: Gegen Hetze, gegen Verabredung zu Straftaten, gegen Falschinformationen, gegen Verfassungsfeinde – alles Dagegens, die ich voll und ganz unterstütze. Die bloße Idee, Telegram zu verbieten, treibt mir aber kochendes Blut in die Wutadern. Warum? Weil die gemeinten politischen Stellen damit nur eines machen: Ihre Energien und unsere Steuern in etwas vollends Sinnloses zu stecken. Inwiefern und was das mit Ursula „Zensursular“ von der Leyen zu tun hat – hier mal für jedermann verständlich. Sogar für Politiker und Politikerinnen.

Ich will mich hier gar nicht über Frau Faeser, Parteien und Motivationen auslassen – schaut einfach in die Polit-Presse. Auch habe ich nicht vor, irgendwelche Paper aus dieser Richtung zu lesen und zitieren, so es denn überhaupt welche geben sollte, weil es einfach keine Rolle spielt. Die schiere Idee Telegram zu „verbieten“, besser gesagt zu blockieren oder zu vertreiben, ist von vorne herein zum Scheitern verurteilt – aus technischen und sozialen Gründen.

Jedem Menschen aus der IT-Ecke ist wohl klar, dass jede Minute, die in diese Richtung investiert wird, jeder Berater-Euro, jeder ausgedruckte Baum für die Tonne ist – Dinge, die sich direkt in Steuergelder umrechnen lassen. Dinge, die die Zeit rauben, um sich mal was Vernünftiges einfallen zu lassen. Aber nein, es geht wieder in die populistische Richtung wie seinerzeit bei den angedachten Sperren gegen Pädophile & Co.

Zensursulas Netzsperren

Falls Ihr Euch nicht erinnert, hier mal die Kurzform: Vor einigen Jahren wollte Frau von der Leyen mal gegen Kinderfickerseiten im Netz vorgehen – wieder so ein Dagegen, dass man unterstützen muss. Ihr Lösung damals: Die Seiten sollten gesperrt werden, über gelöschte DNS-Einträge. Und da beginnt das Dilemma: DNS sorgt dafür, dass Ihr unsere Seite zum Beispiel über tutonaut.de erreichen könnt und nicht die IP-Adresse eingeben müsst, also 62.113.218.149. Die Netzsperren würde diese Übersetzung verhindern. Einen netten aktuellen Artikel zu EU-weiter-DNS-Regulierung gibt’s hier bei den Kollegen von heise.

Mal ein Vergleich: Nehmt das gute alte Telefonbuch der Post. Angenommen, Ihr wollt Pit Peter Petersen anrufen. Ihr guckt im Telefonbuch nach P. P. Petersen und wählt die Nummer dahinter. Vielleicht speichert Ihr sie dann sogar im Telefon. Wenn nun jemand das Anrufen von Herrn Petersen verhindern will, sähe die Uschi-Lösung so aus, dass man den Namen im Telefonbuch schwärzt. Könnt Ihr Pit nun nicht mehr anrufen? Öhmmm – doch? Genau, könnt Ihr, denn: Es gibt Telefonbücher anderer Anbieter, Ihr könntet die Nummer gespeichert haben, Ihr könntet die Nummer auswendig wählen oder einen von Pits Freunden, Verwandten, Kollegen fragen.

Gut, das Telefonbuch der Post ist in diesem Vergleich natürlich das Standard-Nachschlagewerk. Wer nur das hat und kennt, wird Pit so schnell nicht anrufen können. Wenn es sich dabei um einen Marketing-Telefonisten handelt, wird er Pit wohl tatsächlich nicht anrufen – er weiß nichts von ihm und macht sich auch nicht auf die Suche. Aber wie sieht es mit Pits Mutter aus? Seinem Anwalt? Oder jemandem, dem Pit noch 2 Millionen Euro schuldet? Diese Menschen werden eine Möglichkeit finden! Sie haben nämlich ein gesteigertes Interesse daran, Pit anzurufen – und die Hürde, die Telefonnummer irgendwo anders her zu bekommen und sie manuell einzutippen, ist nicht sonderlich hoch.

Und bei von der Leyens Netzsperren wäre es ebenso: Es gibt DNS-Server, die nicht unter staatlicher Kontrolle stehen, es gibt Linkverzeichnisse, die direkt auf IP-Adressen setzen, es gibt Foren, in denen sich Menschen austauschen. Die technischen Hürden sind nicht hoch! Und der Aufwand ist überschaubar. Otto Normalverbraucher wird wohl sein Leben lang nichts ohne DNS aufrufen (können). Aber Menschen, die allen Ernstes Pädophilie ausleben wollen, haben ein gesteigertes Interesse! Und sie würden Wege finden.

Netzsperren hätten also durchaus das Potenzial, Inhalte von Otto Normalverbraucher fernzuhalten – sie wären ein durchaus mächtiges Zensur-Framework! Ottos wissen nämlich gar nicht erst was von Seiten, die nie auftauchen … Und sie hätten nicht die Muße, sich mit der Technik zu befassen. Aber das Potenzial, Kinderfickerseiten verschwinden zu lassen dürfte kurz über Null liegen. Und ich frage mich bis heute, ob Über-Mutti von der Leyen dieses wichtige Thema wissentlich für die eigene Karriere als hohle Phrase bearbeitet hat. Oder ob tatsächlich all ihre teuren Berater und Mitarbeiter Technikluschen sondergleichen waren. (Andererseits weiß ich von mindestens einem IT-Autoren-Kollegen, der ihr damals einen (ich meine öffentlichen) Brief geschrieben hat, der die Angelegenheit technisch sauber beleuchtet hat.)

Und nun Telegram

Bei Telegram sieht es ähnlich aus: Ja, wenn Telegram nicht mehr in Google Play und Apple Store liegt, werden Ottos sie weniger und weniger nutzen – warum auch, es gibt ja Alternativen. Aber wer der Meinung ist, in einer Diktatur zu leben, von Bill Gates gechipt oder sonstwie unterdrückt zu werden, wird Wege finden.

Das fängt schon damit an, dass Telegram auch über den Browser läuft – man braucht die App einfach nicht. Zudem basiert die App auf Open Source – das heißt, jeder kann sie anbieten. So gibt es die Android-App zum Beispiel bei F-Droid, einem Open-Source-App-Store, den wir hier näher vorstellen. Völlig egal, was für Sperren und Zensuroptionen in den Google- und Apple-Versionen der Telegram-App zu finden sind, die freie Version wird es sicherlich nie betreffen. Ganz generell erfolgt der Zugriff auf die Telegram-Inhalte einfach über eine API, also eine Schnittstelle, die die Inhalte und Metadaten ausspuckt – diese können dann im Browser, einer Android-App oder sonstwo angezeigt werden.

Das Verbieten oder Regulieren von Telegram via Google Play und iOS-Store könnt Ihr Euch auch so vorstellen: Jemand will Nussnougatcremes verbieten und nimmt daher Nutell aus dem Programm von sagen wir Penny-Märkten. Aber bei Rewe gibt es das noch. Und bei Penny gibt es ein Dutzend anderer Nussnougatcremes. Was meint Ihr – würde das Entfernen von Nutella aus dem Penny-Regal dafür sorgen, dass niemand mehr Schokocreme isst? Gut, rhetorische Frage … Aber ja, genauso absurd wie dieses Szenario ist das, was gerade bezüglich Telegram abgelassen wird, zumindest aus Techie-Sicht.

Mooooment! höre ich da schon poltern: Warum nicht Telegram-Datenverkehr komplett im Netz blocken? Nun, auch das geht nicht. Da dürfte die Verschlüsselung so schnell nicht mitspielen, es gibt zudem Dinge wie das Tor-Netzwerk, Proxy-Server, kommerzielle VPNs, VPNs von Aktivisten und und und. Die bekannten Telegram-Server blocken? Das haben schon Länder vergeblich versucht, die deutlich rigider vorgehen, als es in Deutschland rechtlich möglich wäre. Es ist einer der Zwecke von Telegram, Kommunikation auch in Diktaturen und sonstigen Unrechtsstaaten abseits staatlicher Kontrolle/Zensur zu ermöglichen. Telegram ist in China offiziell geblockt, funktioniert über VPN aber immer noch – und werden deutsche Behörden massiver vorgehen als chinesische? Lasst mich mal überlegen …

Und selbst wenn irgendwer irgendwo eine Nobelpreis-verdächtige technische Lösung gebären würde, um Telegram Einhalt zu gebieten: Dann nimmt der geneigte Irre eben eine beliebige andere Plattform … Hergottnochmal, die Irren sind doch überhaupt nur auf Telegram, weil sie aus Facebook, Twitter & Co. rausgeworfen wurden (also soweit die Betreiber das konnten/wollten).

Messenger und Medium

Das soll nicht mal heißen, dass Telegram nicht vielleicht doch ganz berechtigt einer gewissen Kontrolle unterliegen sollte – nicht als Messenger, der es längst nur noch teilweise ist. Durch die öffentlichen Gruppen und Kanäle mit nahezu beliebig vielen Teilnehmern ist Telegram aber nunmal auch eine Plattform für Medien. Ob ich nun eine Zeitung herausgebe oder einen reichweitenstarken Telegram-Kanal, die Regeln dürften/sollten die gleichen sein. Wir dürfen hier auf Tutonaut auch nicht zum Terror aufrufen oder Persönlichkeitsrechte verletzen! Kein Problem in der Praxis, Wort drauf ;) Würden wir es doch, würde unsere Seite (hoffentlich …) abgeschaltet (aber eben nicht gleich unser ganzer Webhoster).

Insofern ist es ein durchaus verständlicher Wunsch, die Betreiber solcher Kanäle zur Verantwortung ziehen zu können – das hat auch nichts mit Zensur zu tun. Und natürlich sollte Telegram aus rechtlicher Sicht unsere Gesetze befolgen – schreien wir, schreien aber auch die Diktatoren … Und da sieht es moralisch doch etwas verzwickter aus. Wenn Telegram (unter anderem) die Kommunikation (weitgehend) abseits staatlicher Kontrolle in Unrechtsregimen ermöglichen will, soll dann ernsthaft Telegram über die weltpolitische Situation entscheiden? Geht gar nicht. Sich ganz raus halten? Auch nicht wirklich machbar. Und es ist ja auch nicht so, als würden bei Telegram nicht auch gewisse Inhalte rausgeworfen werden – illegale Pornographie, Terrorismus und Gewalt sind aber nun mal einfacher zu identifizieren, als es die vage Grenze zwischen Rechts- und Unrechtsstaat ist. Verzwickt.

Jedenfalls zeigt Telegram kein gesondertes Interesse, mit den hiesigen Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Sanktionspotenzial? Eher nicht. Insofern kann der Staat seinem berechtigten Interesse, ein hier tätiges Unternehmen den hiesigen Regeln zu unterwerfen, praktisch nicht nachkommen. Das mag die Verantwortlichen traurig stimmen, aber deshalb gleich Luftschiffen nachjagen?

Schlussworte

Ja, gegen Hetze vorgehen zu wollen ist super. Ja, Telegram-Kanäle müssen/sollten sich den Regeln unterwerfen, die auch für TV-Kanäle, Zeitungen, Radio-Sender, Blogs und so weiter gelten. Ja, Telegram aus den großen App-Stores zu werfen würde Telegram vermutlich aus dem Massenmarkt kicken.

Nein, Telegram aus den großen App-Stores zu werfen würde Telegram-Apps nicht verschwinden lassen. Nein, es würde schon mal gar nicht den Service Telegram verschwinden lassen. Und nein, nein, nein, es würde fanatische Hetzer, die sich unterdrückt wähnen, nicht von Telegram und nicht von der Hetze abhalten.

Kanalbetreiber zur Verantwortung ziehen zu wollen ist ein hehrer Wunsch – möge es ihnen gelingen. Telegram verbieten zu wollen, ist ein naiver Wunsch und es zu versuchen, ist Ressourcenverschwendung.

Und die vielen redlichen Nutzer von Telegram dürfen sich dann auch freuen. Also Hinz und Kunz, Katastrophenhelfer, Kirchengemeinden, Feuerwehren, Presseverlage, Journalisten, Universitäten, Sportvereine … Und agiert da nicht auch die Bundesregierung in Form des Bundesgesundheitsamt gegen dieses … na, wie hieß es gleich, aktuell häufig in den Medien … genau: Corona – hier geht’s zum Kanal. Tja, Telegram ist eben nur die Plattform und auf der findet eben Gutes wie Übles statt. Wie auch im Darknet. Und im Internet. Und am Telefon. Und auf Papier. Und vermutlich auch auf Felswänden.

Und noch ein kleiner Mindfuck zum Schluss: „Verbieterei“ betrifft technisch soweit eh nur Mobilgeräte – Desktop-Rechner sind komplett außen vor, weil die App-Stores damit gar nichts zu tun haben. Es gibt Dutzende verschiedener Telegram-Clients, die schlicht und einfach gar nicht zu kontrollieren sind. Und selbst das ist egal, weil man Telegram sogar ganz ohne spezielle Software direkt aus dem Terminal nutzen kann …

Zum Mitnehmen:

  • Telegram-Mobile-Apps gibt es auch abseits von Google und Apple – aus nicht kontrollierbaren Quellen, ohne Zensur.
  • Telegram-Desktop-Apps sind bei der Diskussion komplett außen vor.
  • Telegram lässt sich auch ohne Apps nutzen – per Browser, Terminal, API-Zugriff.
  • Die technische Bekämpfung von Telegram dürfte praktisch unmöglich sein.
  • Das bestmögliche Ergebnis (unter Zuhilfenahme von Magie), wäre eine Verschiebung des Problems von Telgram nach Plattform XYZ.

Fazit: Liebe Politik, hör doch bitte auf, Ressourcen in technische Lösungen Ideen von Technik-Laien zu stecken – und verwende die Ressourcen doch lieber, um Otto Normalverbraucher, am besten schon zu Schulzeiten, ein paar Lektionen in Sachen Medienkompetenz zu verschaffen. Und hör am besten gleich auch selbst zu.

Aber hey, ist nur meine Meinung, und die ist nicht in Stein gemeißelt – und ja, man/ich könnte auch in eine ganz andere Richtung argumentieren! Also tobt Euch aus, Zustimmung, Anregung, Kritik, alles ist willkommen.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

7 Kommentare

  1. Verbotsorgien sind nutzlos und dumm. Hier haben Leute nur die Hose voll, weil sie meinen, sie hätten das Recht auf Deutungshoheit gepachtet. Von mir aus können sie Telegram verbieten (auch wenn das schade wäre), aber dann gibts in Zukunft halt was anderes. Und? Probleme damit gelöst? Nö. Menschen werden immer kommunizieren, und wenn es klassisch über Codes, Gestik und Mimik ist.

    Dieses ganze Gequatsche über Hass und Hetze geht ja nicht erst seitdem irgendwelche Politdarsteller Kagge im Schlüppa haben, man könnte ihnen nicht mehr ihren verbalen Müll abkaufen. Was für den einen Comedy und Kritik ist, wird bei der anderen Seite als gaaaanz doll pöhse und hetzerisch wahrgenommen.

    Altes Sprichwort:
    Wer im Glashaus sitzt, sollte sich vielleicht auch mal im Dunkeln ausziehen.

    … Gilt besonders für Politiker sämtlicher Parteien, Medienheinis und RegenbogenRandgruppengeschlechter mit Wahrnehmungsstörung.

  2. Ich frage mich, was die Alternative sein könnte, wenn ein Betreiber sich auf alle Versuche einer Kontaktaufnahme taub und tot stellt, Hass und Hetze von Extremisten und Demokratiefeinden weiterhin freien Lauf lässt und sich an keinerlei gesetzliche Auflagen hält. So, wie es jetzt ist, kann es jedenfalls nicht weitergehen.

    1. Und Du meinst nicht, dass diese Leute sich dann einfach woanders tummeln? Die ewige Fehlannahme staatlichen Tuns ist ja, etwas der Allgemeinheit zu verbieten verhindere Verbrechen. Tut es nicht. Siehe auch: Tempolimits, Geldwäsche, Waffen, Drogenhandel, Raubkopien etc. pp.
      Die Klientel pfeift auf Verbote, ignoriert sie oder sucht sich einfach eine andere Ecke, um dort Unfug zu treiben.
      Abgesehen davon ist „Hass & Hetze ©“ nicht auf Telegram beschränkt. Dort sind nur die Gruppen so hübsch öffentlich, dass jeder Otto mitmachen kann. Ich bin mir sicher, dass derlei Unfug auch und gerade auf E2E-verschlüsselten Diensten ausgetauscht wird. Nur bekommt das eben niemand mit.

  3. Zu dem Thema wurde ja bereits im Heise Forum hinlänglich diskutiert.
    Fazit: so lange das Internet ‚Neuland‘ für viele Politiker bleibt und parallel alle Bundesinnenminister die Bevölkerung pauschal kriminalisieren werden wir solche und ähnliche Vorschläge hören. Denn: als Minister ist man ‚Macher‘ nicht ‚Denker‘

  4. Trotzdem ist ein „Aus“ im App-Store eine De-Facto-Blockade, denn die wenigsten Leute dürften sich die Mühe machen, Telegram per Browser zu verwenden. Was übrigens dem gleichen Zweck dient wie die „Netzsperren“ der Zensursula: Was nicht offensichtlich erreichbar ist, ist für die breite Masse nicht vorhanden.

    1. Nein, Netzsperren haben nie dem Zweck gedient, die breite Masse von Kinderfickerseiten fernzuhalten – die will da nämlich sowieso nicht hin.

      Und was die De-Facto-Blockade von Telegram angeht: Für die breite Masse ein vielleicht mit vielen Einschränkungen, da auch F-Droid offensichtlich erreichbar ist, die App auf der Telegram-Homepage (!) als Download bereit steht, es alternative Clients auf Play (!) gibt und alles überhaupt immer nur um Mobilgeräte kreist … Das Blockade zu nennen ist ein wenig so, als würde man sagen: Was nicht bei Amazon verfügbar ist, kann man nicht kaufen.

      Und für Menschen mit gesteigertem Interesse – also die Hetzer, um die es überhaupt geht … – ist es gar keine Blockade. Wer über Telegram die Öffentlichkeit „informieren“ will mag tatsächlich fernbleiben, aber wer unter Gleichgesinnten Persönlichkeitsrechte verletzen oder zu Straftaten aufrufen will ganz sicher nicht.

    2. Worum geht es der Politik? Sie möchte diese „Hetze“ im Netz und diese „Spaziergänge“ von Minderheiten unterbinden. So etwas muß man in einer Demokratie aushalten oder ignorieren können. Und daran haben auch die ÖR Medien schuld, die so tun, (wg. clickbates) als würden 10000 Leute die öffentliche Meinung repräsentieren. Das bedeutet nicht, das Leute die zu Straftaten aufrufen, nicht auch bestraft werden sollen wenn man sie denn erwischt.
      Telegram ist ein Geschäftsmodell, der Erfolg besteht in der in der unübersichtlichen Mischung aus Gut und Böse. Man geht ähnlich vor wie die „Spaziergänger“ die auf ihre „Spaziergänge“ kleine Kinder mitnehmen, wohlwissend, das dies eine gewaltsame Identitätsfeststellung verhindert.
      Fazit: ignorieren, aushalten lernen aber keinesfalls deswegen Grundrechte einschränken.

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