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Diese Menschen gibt es nicht – und das ist VERDAMMT gruselig!

Na, habt Ihr Euch schon einmal gefragt, ob hinter Fotos im Internet wirklich echte Menschen stecken? Bei Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat oder… öhm… Tinder? Nun, diese Frage könnt Ihr Euch vermutlich endgültig sparen: Via künstlicher Intelligenz lassen sich mittlerweile in Sekundenschnelle absolut echt aussehende Personenfotos generieren. Glaubt Ihr nicht? Lest einfach weiter und probiert es selbst aus…

This person does not exist – oder doch?

In einem Facebook-Post bin ich auf eine Webseite gestoßen, die exakt eine einzige Funktion hat: Sie generiert bei jedem Besuch ein komplett zufälliges Personenfoto. Die Rede ist von thispersondoesnotexist.com. Gewissermaßen ein Sofort-Deepfake. Nur ohne Porno, zum Glück. Oder auch sorry, je nachdem, wer das hier gerade liest ;-)

Doch zurück zum Thema: Ich habe selten in so kurzer Zeit eine Seite so oft neu geladen und dabei so viele verschiedene Emotionen durchlebt: Einerseits finde ich die Seite und natürlich die Technik dahinter ungeheuer spannend. Gleichzeitig war es extrem gruselig, weil die KI selbst Fehler wie rote oder auch zugekniffene Augen simulieren kann. Alles in allem: Schräg, überaus schräg.

This person does not exist
Viele Menschen, die nicht existieren: In den meisten Fällen ist das Ergebnis der zufallsgenerierten Bilder fast schon gruselig realistisch.
…man freut sich schon fast, wenn die KI einmal daneben greift ;-)

Photoshop, Deepfakes, das hier: Im Internet solltet Ihr ALLES hinterfragen

Wer steckt hinter thispersondoesnotexist.com? Eine kurze WhoIs-Anfrage liefert das (zumindest für mich) wenig überraschende Ergebnis: Google. Zumindest ist die Domain auf Google registriert. Wer sich mit den Bemühungen des Suchriesens in Sachen künstlicher Intelligenz auseinandersetzt, dürfte sich darüber nicht wundern. Google setzt mit voller Kraft auf KI, will Assistenten menschlich machen, verbessert Nachtfotos per KI und will überhaupt alles erreichen. Das ist freilich alles Fake News, ähm, Blödsinn, denn in Wirklichkeit ist die Seite das Werk des Programmierers Phillip Wang und basiert auf Open-Source-Technologien von Nvidia, namentlich StyleGAN2. Die Infos werden mittlerweile auf der Seite eingeblendet, was anfangs nicht der Fall war. Versprochen ;-)

Die Ergebnisse sind schon heute irgendwo zwischen faszinierend und erschreckend. Längst ist es nicht mehr nur Photoshop, das vermeintliche Realitäten schaffte. Entwicklungen wie die von thispersondoesnotexist.com und natürlich das KI-Skandal-Tool DeepFake (das nicht nur durch Nackt-Fakes für Ärger sorgen kann) machen vor allem eines deutlich: Wir dürfen nichts und niemanden trauen, was wir nicht mit den eigenen Augen sehen. Live. Ach nö… Gibt ja auch noch Hologramme. Na denn…

Was sagt Ihr zur Entwicklung in Sachen KI und natürlich Bilder-Fakes? Wir freuen uns auf Eure Meinungen. Noch mehr Tuto-bizarres sammeln wir immer mal wieder hier für Euch.

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

6 Kommentare

  1. Hallo Boris,

    danke für den Link auf die interessante Seite. Allerdings schien es mir, nach mehrmaligen Besuchen auf dieser Seite, dass nicht jedes mal ein komplett neues Nichtfoto generiert wird. Einige kamen mir schon bekannt vor. Um das zu überprüfen, habe ich einige dieser Bilder abgespeichert und verglichen.
    Es scheint also so zu sein, dass die Bilder schon fertig generiert vorliegen, vermutlich auch neu generierte hinzukommen, dass man beim Besuch der Seite lediglich ein zufällig ausgewähltes Bild aus einem vorhandenen Fundus angezeigt bekommt. Es kam sogar vor, dass ich zweimal hintereinander das exakt gleiche Bild angezeigt bekam.

    Nichtsdestotrotz finde auch ich es faszinierend, wie solche Bilder entstehen können.

    Klaus, der Wanderer

  2. Und noch als kleine Ergänzung zu meiner Antwort auf Andreas, hier ein Beispiel wie es auch gehen könnt – mit ist nämlich auch ein Fehlerchen aufgefallen ;)

    Hey Boris, hast Dich vermutlich verlesen: Die Seite ist bei Google registriert (Registrar), nicht auf Google (Registrant) – der Betreiber bleibt leider hinter „Contact Privacy Inc.“ verborgen (da Whois ja bekanntermaßen kaputt gemacht worden ist …).

  3. Lieber Boris, dein Beitrag ist ein Paradebeispiel für amateurhafte und wahrscheinlich ungewollte Fakenews. Anstelle einer kurzen Whois-Anfrage hättest Du nur 5 Sekunden warten brauchen und in der unteren linken Ecke erscheinen alle Daten über den Macher der Webseite, mit seiner Emailadresse. Der Author (https://www.linkedin.com/in/phillip-wang-09460a4/) hat nichts mit Google zu tun.
    Hier noch ein kurzen Auszug aus https://www.theverge.com/tldr/2019/2/15/18226005/ai-generated-fake-people-portraits-thispersondoesnotexist-stylegan damit deine Unwissenheit etwas gemindert wird.
    „The underlying AI framework powering the site was originally invented by a researcher named Ian Goodfellow. Nvidia’s take on the algorithm, named StyleGAN, was made open source recently and has proven to be incredibly flexible.“

    Bin mal gespannt ob mein Kommentar unter dem Beitrag erscheint.

    1. Viel interessanter finde ich Deinen Tonfall ;) Leicht paranoid? Alles wird zensiert? Böse Presse? Oh je …

      Fake News ist eindeutig eine blödsinnige Unterstellung. Ich zitiere mal aus der Wikipedia:

      „Als Fake News (auch Fake-News oder Fakenews;[1] englisch fake news [ˈfɛɪ̯kˌnjuːz]) werden manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten[2] bezeichnet“

      Ungewollte Fake News gibt es nicht. Nicht jedes Versehen, jeder Fehler oder Zahlendreher ist gleich böswillig. Beispiel gefällig? Bei mir erscheint die Info über Autor und Seite nicht unten links, sondern unten rechts. OMG, DU verbreitest also Fake News …

      Und überhaupt: Es hat mich jetzt ungefähr 10 Sekunden gekostet, den – vermutlichen – Grund zu finden, nämlich einen Adblocker. Wenn ein solcher läuft, taucht die Info nämlich nicht auf. Und auch Sicherheits-Addons blockieren derlei Skripte oft. Und schwupps, so schnell passiert’s, dass nur noch eine Mutmaßung via Whois übrig bleibt. Ein kurzer freundlicher Hinweis darauf hätte es wohl auch getan.

      Aber nein, hier wird natürlich böse manipuliert …

      Um vielleicht auch meine Unwissenheit etwas zu mindern: Ist Höflichkeit heute nicht mehr pc? Schämt man sich dafür? Oder gibt’s dafür Knöllchen?

    2. Lieber Andreas,

      danke für deine Hinweise. An dieser Stelle würde ich gewöhnlicherweise mein Haupt in Scham senken und meine(n) Fehler einsehen, aber das fällt mir ob deiner Holzhammer-Vorwürfe echt schwer. Statt direkt mit dem mittlerweile doch arg abgenutzten (und angesichts der Thematik auch dezent übertriebenen) Kampfbegriff „Fake News“ um sich zu schlagen, hätte es eine „unzureichende Recherche“ auch getan. Tatsächlich hatte ich damals, trotz The-Verge-Abo bei Feedly, weder diesen noch einen älteren Artikel zum Thema bei Motherboard gefunden – mea culpa, eindeutig.

      Der von dir subtil dargebrachte Unfähigkeitsvorwurf, einen eingeblendeten Hinweis zu übersehen, lässt sich aber schlichtweg mit schlechter Recherche deinerseits widerlegen. Wie dir ja sicher aufgefallen ist, erschien dieser Artikel am 18. Februar 2019; die Screenshots sind sogar schon ein paar Tage vorher entstanden, wie mir die Originaldateien auf meiner Festplatte zeigen. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf thispersondoesnotexist.com weder den von dir monierten Infotext noch ein Impressum oder ähnliches – zumindest danach habe ich natürlich gesucht. Lässt sich übrigens über die Waybackmachine einfach nachvollziehen. Der Hinweis kam erst einige Tage später hinzu. Laut WBM taucht er in seiner ersten Form am 22.2.2019 auf – übrigens auch da schon unten rechts und nicht unten links, du amateurhaft-unwissender Fake-Comment-Schreiber :-p Es lag also nicht, wie von Mirco vermutet, an einem Ad- oder Script-Blocker sondern schlicht daran, dass die Infos zu dem Zeitpunkt noch nicht auf der Seite waren.

      Also, in diesem Sinne: Durchaus danke für deinen Hinweis, aber immer dran denken: Sowas geht auch ohne Angriffe. Und mal als Tipp für subtileres Pöbeln in der Zukunft: Hättest du einfach nur auf den älteren Verge-Artikel verlinkt, stünde ich jetzt viel dümmer da, so können wir uns in Sachen löchriger Recherche hoffentlich auf ein Unentschieden einigen ;-)

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