Plotter sind eine feine Sache, sei es für das Bastel-Hobby oder ein kleines Crafting-Business, wie es heute so schön heißt. Aber was genau geht damit? Welche Maschine? Wie arbeitet man mit den Dingern? Und was macht die grüne Folie auf der Schneidematte? Alles für absolute Einsteiger - vor dem Kauf und die ersten Stunden.
Was gibt's im Artikel?
Wenn Ihr schon Erfahrungen mit Plottern habt, werdet Ihr hier wohl nicht viel Neues finden. Der Artikel ist für alle gedacht, die sich erst noch überlegen, einen Plotter zu kaufen und vorher sehen möchten, wie das im Einzelnen funktioniert, was man ausgeben muss und wie viel Aufwand das bedeutet.
Auch gedacht ist er für alle, die just einen Plotter gekauft und ausgepackt haben und sich nun fragen: "Was soll die Folie auf der Schneidematte?" Wie stelle ich das Messer ein? Wie schneide ich Aufkleber(-Sets) aus? Wie mache ich unterschiedliche Schnitte in einem Durchgang? Kompliziert ist das alles nicht, aber eben neu und nicht immer intuitiv.
Eine ausgiebige Kaufberatung gibt es indes nicht! Aber eine ganz klare Empfehlung, die vermutlich für 80 Prozent aller Nutzer ziemlich gut passen dürfte. Wenn es im Artikel konkreter wird, dient entsprechend auch die Silhouette Cameo 4 als Beispiel - verdammt, jetzt habe ich gespoilert ...
Eines sei aber gleich mal gesagt: Die Dinger machen einen riesen Spaß, verursachen aber auch schnell allerlei Kosten - gerade anfangs, wenn man alles mal ausprobieren möchte. Wer einigermaßen kreativ ist dürfte aber Wege finden, die Kosten mindestens querzufinanzieren, sei es über einen kleinen ebay- oder etsy-Shop oder Auftragsarbeiten im Freundeskreis.
Eines noch: Ihr werdet hier überdimensional viele unserer Amazon-Partnerlinks sehen - zum Geld verdienen, logo, aber hier so häufig, weil es zum einen nützlich ist, um schnell an mehr Infos zu Maschinen und Zubehör zu kommen und aktuelle Preise zu sehen. Zum anderen, weil es die einzige Möglichkeit ist, hier zu jedem Kleinkram legal Bilder einzubinden ;) Eigentlich sollte es für sowas Presse-Kits geben, aber das macht man heute wohl kaum mehr ... Die normalen Anzeigen bei diesem Artikel sind dafür weitgehend deaktiviert!
Wofür überhaupt Plotter?
Die (sehr viel) Älteren unter Euch kennen Plotter vielleicht noch aus den frühren Tagen der IT, als sie häufig für technische Zeichnungen eingesetzt wurden. Im Grunde waren es einfach Stifte, die das "Drucken" übernommen haben: Für Querstriche fuhr der Stifthalter wie ein Tintenpatronenhalter von links nach rechts, für Längsstriche fuhr das Papier vor und zurück. Mit dem Vormarsch der Tintenstrahldrucker sind Plotter vielerorts ersetzt worden, Zeichnungen beherrschen diese auch.
Heute sind mit Plottern außerhalb der Industrie meistens die Kombigeräte für kleinere Unternehmen oder private Haushalte gemeint, die sowohl zeichnen als auch eben schneiden können - die Funktionsweise ist nach wie vor dieselbe wie früher: Ein Wagen fährt von links nach rechts, das Medium (Papier, Folie, Holz, Acryl etc.) fährt vor und zurück. Meist gibt es zwei Halterungen auf dem Wagen, sei es für zwei verschiedene Messer oder Messer plus Stift. Portable Mini-Cutter ohne solchen Schnickschnack bekommt man schon für unter 200 Euro - ich wäre aber vorsichtig, hier zu sparen, da die größeren Modell deutlich vielseitiger sind.
Interessant ist natürlich vor allem das (Aus-)Schneiden. Plotter schneiden Materialien von normalem, dünnen Papier, über dicken Foto- und Bastelkarton, bis hin zu Stoffen, Moosgummi oder gar Holz im Bereich von zwei bis drei Millimetern Dicke. Hier mal einige typische Anwendungsbeispiele:
- Aufkleber
- Transferfolie zum Bedrucken von Textilien
- Gruß- und Einladungskarten
- Schablonen (etwa für Airbrush)
- Visitenkarten
- Kleine Kartons/Kistchen
- Dekoration
- Schnittmuster zum Nähen
- Ausschneiden von Fotos
- Stempel
Für all diese Projekte könnt Ihr wahlweise direkt in der Plotter-Software arbeiten, freigestellte Motive zum Beispiel in Form von (freigestellten) PNG-Dateien importieren, fertige Vorlagen aus den hauseigenen Stores kaufen, kostenlose Projekte aus Blogs herunterladen oder Dinge schlicht einscannen.
Wichtig: Ihr seid so oder so auf die Plotter-Software angewiesen - es wird nicht wie bei einem Drucker schlicht ein Treiber zwischen beliebige Anwendungen und den Plotter geschaltet! Beim Silhouette Studio solltet Ihr zudem bedenken, dass die kostenlose Version einige durchaus wichtige Features nicht bereitstellt, allem voran SVG- und PDF-Import - hier ein Vergleich. Und wirklich günstig ist das Upgrade nicht ...
Lohnt sich ein Plotter?
Die Frage ist immer, ob sich das lohnt. Wenn Ihr zum Beispiel Tausende Visitenkarten braucht, geht das über eine Druckerei deutlich billiger und schneller. Wenn Ihr aber ein paar Dutzend ganz besonderer Visitenkarten braucht, ist ein eigener Plotter schon viel wert. Beim Bedrucken von Textilien wie T-Shirts sieht es schon wieder ganz anders aus: Ein Fruit-of-the-Loom-Shirt bekommt Ihr schon für 2 Euro, die Transferfolie kommt auf etwa 1 Euro - so billig könnt Ihr Shirts mit eigenem Design nicht bestellen. Wenn es wiederum nur um das Basteln an sich, das Hobby, Oster- und Weihnachtsdeko geht, ist es eh nur ein Frage, was es Euch wert ist.
Vor allem werden Plotter aber für kleine Crafting-Businesses genutzt. Bei etsy gibt es beispielsweise etliche Kunsthandwerkerinnen, so wohl das sprachliche Äquivalent aus früheren Zeiten, die Aufkleber, T-Shirts, Tassen oder auch schlicht Plotter-Design-Vorlagen verkaufen. Lohnen könnte sich das durchaus: Ein T-Shirt ließe sich im Härtefall für unter drei Euro produzieren, bei sagen wir 20 Euro Verkaufspreis hättet Ihr die geschätzten 500 Euro Anschaffungskosten (300 für den Plotter, 150 für die Presse, 50 für Verschleiß wie Messer) schon nach 30 verkauften T-Shirts wieder raus. Danach würdet Ihr für Eure Zeit und vor allem Euer Design-Talent entlohnt. Oder Marketing-Talent, kann man T-Shirts wohl genauso mit verkaufen.
Mini-Kaufberatung & Hardware
Bei Plottern tauchen immer wieder dieselben beiden Namen auf: Cricut und Silhouette, nun, und Brother. Youtube ist voll von netten, meist weiblichen, Menschen, die die Teile im direkten Vergleich zeigen, Vor- und Nachteile herausarbeiten.
Das ist allerdings viel Stoff, meistens auf Englisch, in der Regel läuft es auf "kommt drauf an" hinaus und zumindest für mich persönlich hat sich die Frage schnell nicht mehr wirklich gestellt - und da setzt die Mini-Kaufberatung an ;)
Cricut scheint die meisten Nutzer zu haben und eine sehr einfache Software. Aber so schön ein einfacher Einstieg in die Software sein mag, besser etwas länger einarbeiten und danach mehr Möglichkeiten haben. Vor allem aber ist die Cricut-Software allen Ernstes von einer Online-Verbindung abhängig! Für mich ein No-Go, also weg damit.
Brothers Maschinen heißen ScanNCut: Ihr könnt damit Bilder scannen und sie direkt ausschneiden lassen - standalone, ganz ohne angeschlossenem PC. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, aber auch sehr speziell. Wer das braucht, sollte/muss sich Brother anschauen. Und in den vielen Vergleichen schneiden Brother-Geräte auch oft gut - wenn auch nicht unbedingt viel besser als Cricut und Silhouette, bei eher deutlich höheren Preisen. Es hängt wohl im Wesentlichen an dem Standalone-Faktor. Allerdings sind die Konkurrenten scheinbar wesentlich verbreiteter und im PC-Betrieb deutlich beliebter, was auch bezüglich Vorlagen, Hilfen und so weiter von Vorteil sein kann.
Silhouette hat wohl in den letzten Jahren viel bei Cricut abgeschaut und zum Marktführer aufgeschlossen - aktuell gibt es das Standardmodell Silhouette Cameo in der vierten Generation. Der Hauptkritikpunkt ist meist die angeblich kompliziertere Software. Nun, ich beschäftige mich seit einem Vierteljahrhundert professionell mit Software - und finde die Software absolut nicht kompliziert. Aber die Kernzielgruppe sieht sicherlich anders aus. Aber mit ein wenig Hilfe - wie Ihr sie weiter unten bekommt! -, sollten auch Nicht-Techies alles Wichtige binnen ein, zwei Stunden auf die Reihe bekommen.
Insofern die klare Empfehlung: Silhouette Cameo 4, hier für 299 Euro angeschafft (den aktuellen Preis präsentiert Amazon im folgenden Werbeblock ...), soweit ausgestattet, dass Ihr sofort loslegen könnt - Medien freilich ausgenommen. Nun im Grunde sind einfach Automatikmesser und eine Schneidematte dabei, plus Adapter für ältere Werkzeuge. Ein Rollenhalter ist bereits integriert, falls Ihr mal Größeres plotten wollt. Die Cameo schafft bis zu 3 mm dickes Material, allerdings nur mit einem separat zu erwerbenden Messer, für das rund 11 Euro fällig werden - apropos Kosten ...
(Folge-)Kosten
Plotter fangen bei kurz unter 200 Euro an, das Standardmodell bis A4-Medien von Silhouette liegt bei etwa 300 Euro - die teureren Versionen sind lediglich größer! Aber Ihr werdet mehr ausgeben - garantiert. Und zwar für Zubehör, für Medien und Verbrauchsmaterialien (Messer, Stifte, Schneidematten). Hier mal eine Auswahl:
- Schneidematte: ca. 6 Euro
- Automatikmesser (das Standardmesser): ca. 20 Euro
- Kraftmesser: ca. 16 Euro
- Rollmesser (für Stoffe): ca. 22 Euro
- Stifte/Sketch-Pens, Stück: ca. 1,50 Euro pro Stück
- 240g-Fotokarton, 100 Blatt: ca. 18 Euro
- Aufkleberfolie, 20 Blatt: ca. 16 Euro
- Transferfolie für Textilien, 25 Blatt: ca. 15 Euro
- Thermotransferpresse: ca. 150 Euro
- Blanko-T-Shirts: ab ca. 2 Euro
Die Cameo kann einige Materialien, etwa Fotokarton, auch ohne Matte schneiden. Das spart, denn natürlich wird immer ein wenig in die Matte hineingeritzt. Zudem sind die Matten klebrig, um die Medien festzuhalten, was aber natürlich auch nicht ewig hält. Bei den Messern hängt es vor allem von den Materialien ab. Wer ernsthaft Holz schneiden will, wird vermutlich häufig Messer nachkaufen müssen - und im Zweifelsfall auch Maschinen, denn Balsa- oder Sperrholz ist schon eine echte Herausforderung.
Tipp zum Thema Karton: 300-Gramm-Fotokarton ist für den Plotter kein Problem, die meisten Drucker werden da nicht mitspielen - allenfalls bessere Geräte mit Papierzufuhr von hinten (sonst müssen die Blätter um 180 Grad gedreht werden). Üblicher ist 240-Gramm-Fotokarton und der läuft hier selbst durch den billigen 70-Euro-Kombi-Drucker HP Deskjet 3762 völlig problemlos - allerdings hat der auch den Einzug von hinten. 240er dürfte aber auch durch die meisten anderen Drucker laufen - sofern das Papier griffig genug ist, was bei beschichtetem Fotopapier kein Problem sein sollte.
Und nicht vergessen: Es wird nicht lange dauern, bis Ihr eine Transferpresse haben wollt - ganz sicher ;) Da der Markt aber auch dort mit mäßig vertrauenswürdig aussehendem No-Name-Kram überschwemmt ist, braucht das hier noch ein wenig Zeit ... Grundsätzlich sind das keine sonderlich komplizierten Geräte, nur große Bügeleisen.
Von Cricut gibt es die Dinger tatsächlich in Form riesiger Bügeleisen ...
Grundsätzlicher Workflow mit dem Plotter
Beim Plotten muss ein wenig mehr eingestellt werden als beim Drucken, zum Beispiel Material und Schnitttiefe. Hier mal ein ganz grundsätzlicher Ablauf zum Ausschneiden eines freigestellten Fotos - das zeigt ein paar Schritte mehr als zum Beispiel einfache Formen:
- Motiv in beliebiger Bildbearbeitung freistellen.
- Bild per Drag&Drop in Silhouette Studio importieren.
- Schnittmarken einblenden.
- Bild skalieren, Schnittmarken nicht überdecken.
- Bild aus Silhouette Studio heraus auf dem normalen Drucker drucken.
- Gewünschtes Messer einsetzen.
- Ausgedrucktes Bild mit den Schnittmarken auf Schneidematte "kleben".
- Schneidematte laden (= ein paar Zentimeter einziehen lassen).
- Material wählen - und damit: Schnitttiefe, Anpressdruck, Durchläufe.
- Testschnitt - dabei wird ein winziges Motiv in der Ecke ausgeschnitten.
- Matte entnehmen und Testschnitt prüfen - gegebenenfalls nachjustieren.
- Matte erneut laden und Schnitt durchführen lassen.
Wie genau das bei Silhouette abläuft, seht Ihr gleich in den Beispielen. Bei anderen Modellen/Herstellern ist der grundsätzliche Ablauf sehr ähnlich.
Hardware und Begrifflichkeiten
Das hier ist vielleicht das interessanteste Kapitel - wer weiß schon intuitiv, was es mit Schneidematten, Automatikmessern oder Sketch-Pens auf sich hat ... Oder Kiss-Cut? Hier das Wichtigste in Kürze.
Ganz wichtig, noch bevor Ihr anfangt: Die Dinger sind wie auch Drucker mit etlichen Transportsicherungen versehen - also erstmal aufklappen und alles ausbauen, erst dann mit Strom versorgen!
Automatikmesser: Das Standardmesser ist das Automatikmesser. Automatik heißt dabei, dass der Plotter die Schnitttiefe automatisch einstellen kann. Dafür wird es schlicht in eine kleine Mulde gedrückt, das typische KLACK-KLACK-KLACK, das Ihr in den meisten Plotter-Videos am Anfang hört.
Rollmesser: Das Rollmesser war wohl früher exklusiv bei Cricut zu finden, für die Cameo 4 gibt es den Miniatur-Pizzaschneider allerdings auch. Gedacht ist das Teil für Stoffe, die mit einem normalen Messer schnell ausfransen können.
Schneidematte: Dabei handelt es sich schlicht um eine dünne Kunststoffmatte, wie man sie auch beim Nähen verwendet - nur deutlich dünner und vor allem klebrig! Klebrig, damit das Medium beim Schneiden auch wirklich an Ort und Stelle bleibt. Der Nachteil: Wenn Ihr zum Beispiel dünnes Kopierpapier schneidet oder sehr diffizile Motive freistellt, verlangt das Ablösen von der Matte Geduld und Fingerspitzengefühl - zudem wird sich zumindest Papier zunächst aufrollen.
Kiss-Cut: Damit ist die Technik zum Schneiden von zum Beispiel Aufklebern gemeint. Dabei wird durch die obere Folie geschnitten - aber nicht durch die nicht klebende Unterseite. Und das funktioniert mit den vorgegebenen Aufklebereinstellungen erstaunlicherweise auf Anhieb sehr zuverlässig.
Schnittmarken: Beim Print&Cut wird ein ausgedrucktes Motiv ausgeschnitten. Dazu muss der Plotter natürlich wissen - und zwar auf den Millimeter genau -, wo sich das Motiv etwa auf dem Fotokarton befindet. Daher werden dem Ausdruck eben diese Schnittmarken hinzugefügt. Wird der Karton dann später in den Plotter geschoben, werden diese Marken gescannt und schon weiß das Gerät, wo die Umrisse/Schnittlinien auf dem Karton liegen.
Plotteraktionen: Hier ist meist vom Schneiden die Rede, aber Plotter können noch andere Aktionen durchführen, nämlich Ritzen (zum Beispiel als Falthilfe), Zeichnen, Ausstanzen oder Perforieren.
Linien: Linien sind Linien - aber es gibt solche und solche: Bei Silhouette Studio zum Beispiel sind Linien standardmäßig rot und durchgehend. Ihr könnt aber auch grüne Linen hinzufügen. Und blaue, gelbe, schwarze ... Warum? Ganz einfach: Ihr könnt jeder Linienfarbe eine andere Aktion zuordnen. So lassen sich zum Beispiel Sticker-Sets ausschneiden, auf denen sich wiederum mehrere nur per Kiss-Cut angeschnittene einzelne Aufkleber befinden.
Sketch-Pens: Das sind im Grunde nur simple Stifte, die statt Messer eingesetzt werden können, um eben auch zu zeichnen.
Stanzwerkzeug: Damit können Entgitterungspunkte gesetzt werden - kleine Löcher in diffizilen Desings, die beim Ablösen von der klebenden Matte helfen.
Zubehör-Set: Bisweilen ist es nicht ganz einfach, Designs von der Schneidematte zu lösen, teils gehen feine Schnitte nicht sauber durch das Material - wenn Ihr händisch nachhelfen müsst, gibt es dafür diese kleinen Zubehör-Sets.
Beispiel 1: Ein erster Schnitt mit dem Plotter
Hier kommt nun das simpelst mögliche Beispiel - für den allerersten Cut direkt nach dem Auspacken.
1. Messer einrichten
Steckt zunächst das mitgelieferte Automatikmesser in Schlitten Nummer 1 - nur in diesem Schlitten kann das Automatikmesser auch automatisch eingestellt werden.
Schiebt das Messer ganz unten bis zum Anschlag - auf dem Bild ist die Halterung noch nicht geschlossen!
Drückt die Halterung zu - sie rastet ein und Ihr seht einen blauen Punkt neben der 1.
2. Schneidematte laden
Zieht nun die Schutzfolie von der Matte ab.
Klebt zum Testen einfaches Kopierpapier auf die Matte - möglichst ordentlich an den linken und oberen Rand (warum kommt gleich).
Legt die Matte links bündig an die Markierung mit dem Pfeil in der Mitte Richtung Plotter.
Drückt einmal auf den Nach-oben-Button, um die Matte einzuziehen/zu laden.
Die Matte wird dann ein kleines Stück eingezogen.
3. Schneiden
Öffnet nun Silhouette Studio - Maschine und Schneidematte sollten ganz rechts automatisch erkannt worden sein. Wählt das Zeichenwerkzeug Rechteck aus.
Zeichnet ein Rechteck - oder was auch immer ...
Wechselt rechts zum Breich Senden und wählt das gewünschte Medium - hier einfach Kopierpapier, Medium. Mit dem Papier werden Anpressdruck, Geschwindigkeit, Schnitttiefe und Anzahl der Durchgänge festgelegt. Bevor Ihr schneidet, drückt am besten einmal auf Test, um ein kleines Stück auszuschneiden.
Nach dem Test könnt Ihr die Matte mit der Pfeil-nach-unten-Taste entladen.
Prüft, ob die Einstellungen das Medium sauber durchschneiden. Ihr seht hier im Bild auch direkt, warum Ihr das Papier bündig aufbringen solltet - der Plotter geht halt davon aus und schneidet entstrechend. So lange Eure Motive nicht so bündig sind wie der Test-Cut, kommt es aber nicht auf einen Millimeter an.
Wenn Ihr mit dem Test-Cut nicht zufrieden seid, passt die Einstellungen ein wenig an und speichert sie gegebenenfalls ab, wenn Ihr das Medium häufiger verwenden wollt. Anschließend könnt Ihr die Matte wieder laden, auf Senden klicken und den eigentlichen Cut durchführen lassen.
Beispiel 2: Aufkleber
Bei Beispiel Aufkleber könnt Ihr jetzt drei neue Dinge lernen: Kiss-Cut, Print&Cut und Arbeit mit unterschiedlichen Linien. Als Medium könnt Ihr zum Beispiel solch eine Klebefolie verwenden, die hier sehr gut funktioniert:
1. Print&Cut
Zunächst müsst Ihr mal die Passmarkierungen in den Seiteneinstellungen oben rechts aktivieren.
Nun platziert Ihr Eure Motive - zum Beispiel wie hier extern vorbereitete PNG-Bilder mit abgerundeten Ecken. Silhouette Studio setzt die roten Rahmen automatisch, bei freigestellten Motiven entsprechend um die ganze Silhouette.
Wechselt nun auf eine beliebige andere Farbe und zieht zum Beispiel grüne Rahmen um einzelne Motive oder um mehrere.
Druckt die fertige Seite dann auf der Klebefolie und Eurem ganz normalen Drucker aus - Ihr seht schon in der Vorschau, dass die Passmarkierungen mit gedruckt werden.
Klebt den Ausdruck auf die Schneidematte und ladet sie. Im Studio wechselt Ihr wieder zum Bereich Senden und dieses mal auf den Reiter Linie oben zwischen Einfach und Füllung. Hier seht Ihr nun zwei unterschiedliche Schnitteinstellungen, für die beiden Farben. Für die roten Rahmen könnt Ihr schlicht Aufkleber-Folie, Weiß wählen - mit den Voreinstellungen klappt Kiss-Cut sehr gut, sprich es wird nur die Obere Folie durchtrennt, um die Aufkleber abziehen zu können.
Für die hier grünen Rahmen könnt Ihr einfach die Schnittiefe oder den Anpressdruck erhöhen oder ein dickeres Material mit entsprechenden Voreinstellungen wählen - so werden dann einzelne Sticker oder eben Sticker-Sets komplett ausgeschnitten.
Und am Ende bekommt Ihr dann komplett ausgeschnittene Sticker-Sets mit ge-kiss-cutteten (was für eine hübsche Wortkonstruktion ...) Aufklebern.
Plotten ist übrigens nicht nur ein potenzielles Business, sondern auch eine weitere tolle Beschäftigung für die Corona-Pandemie.