Virtualisierung

VMware Fusion Pro: Kostenlose Alternative zu Parallels, UTM und VirtualBox

Ihr braucht im privaten Umfeld eine gut funktionierende Windows-Version auf dem Mac? Dank VMware Fusion geht das jetzt auch kostenlos.

Wenn Ihr Windows auf einem Mac ausführen wollt, ist VMware Fusion Pro eine der besten Möglichkeiten. Bislang war die Virtualisierungs-Software mit vollem Funktionsumfang aber kostenpflichtig und dabei je nach Situation auch teurer als der VM-Platzhirsch Parallels. Nach der Übernahme durch Broadcom gibt es aber gute Nachrichten: Als Privatanwender könnt Ihr VMware Fusion Pro seit kurzem komplett kostenlos nutzen. Vor allem für Nutzerinnen und Nutzer von modernen M-Macs ist das ein Segen, da die Alternativen wahlweise technisch oder preislich nicht mithalten können.

VMware kostenlos? Das gab's doch schon!

Um gleich mit einer möglichen Verwirrung aufzuräumen: In Form des VMware Fusion Players und dem Windows-Gegenstück VMware Workstation Player gab es die Virtualisierungslösungen für den Desktop aus dem Hause VMWare schon länger als Gratis-Variante.

Neu ist hingegen, dass es die Pro-Versionen für Privatleute gratis gibt. Die beherrschen einige Extrafunktionen, die vor allem für die Netzwerkverwaltung wichtig sind. Auch bietet die Pro-Version die Möglichkeit, eine virtuelle Maschine schnell zu klonen oder die Desktop-VMs an die Profi-Lösungen vSphere oder ESXi anzubinden. Fairerweise sind die Unterschiede zwischen Player und Pro tatsächlich überschaubar, aber aus aus Anwendersicht ist die Vereinheitlichung ein Vorteil. Die Player-Versionen werden nach offizieller Pressemitteilung nunmehr auch eingestellt.

VMware Fusion Pro vs. Fusion Player.
Die Unterschiede zwischen Fusion Player und Fusion Pro sind übersichtlich, doch vor allem das Klonen von VMs ist ein Vorteil der Pro-Version. (Quelle)

Wie gesagt: Die Nutzung von Fusion Pro und Workstation Pro ist völlig kostenlos, sofern Ihr die VMs nicht im geschäftlichen Umfeld einsetzt. In diesem Fall müsst Ihr eine Abo-Gebühr an den neuen Besitzer berappen. Das spricht aber hoffentlich auch dafür, dass Broadcom den Desktop-Virtualisierer nach dem VMware-Kauf nicht einstellt, sondern weiterhin pflegt.

VMware Fusion Pro einfacher herunterladen: Homebrew und Co.

Der Download von VMware Fusion Pro (und auch Workstation Pro für Windows) führt Euch auf offiziellem Wege in den Broadcom-Nutzerbereich - und ist auf schlecht deutsch gesagt eine Pein im Gesäß... Für die Registrierung müsst Ihr gleich mehrere Schritte durchlaufen und dann auch noch die passenden Links finden.

VMmware Fusion Pro Download Broadcom Start.
Die Anmeldemaske wirkt unscheinbar, doch der Weg zum Fusion-Pro-Download ist weit...

Ich habe wirklich selten einen so schlechten Download-Bereich gesehen und es hat gedauert, bis ich an der richtigen Stelle war. Doch Ihr könnt Euch (Stand dieses Tutos) sowohl die Klickerei als auch die Registrierung bei Broadcom sparen: Nutzt einfach Homebrew auf dem Mac, um VMware Fusion Pro herunterzuladen und zu installieren.

Mit dem Befehl

brew install vmware-fusion

holt der Paketmanager die neueste Version der VM-Software auf Euren Mac. Auch die späteren Updates könnt Ihr bequem via Homebrew durchführen. GUI-Fans wie meine Wenigkeit können selbstverständlich auch zu Tools wie dem großartigen Applite greifen.

Per Klick zum Glück - ganz ohne nervige Registrierung.

Dort findet Ihr VMWare Fusion im Abschnitt Virtualiziation und könnt mit einem Klick die Installation starten. Die wirklich gute Nachricht: Bei der Installation selbst müsst Ihr - anders als früher beim VMware Fusion Player - keine Seriennummer mehr eingeben. Bestätigt einfach, dass Ihr das Tool als Privatmensch nutzt, und Ihr könnt das Programm vollumfänglich nutzen. Auch eine Anmeldung ist dafür nicht nötig - hoffen wir, dass das so bleibt ^^.

VMWare Fusion Pro kostenlos.

Windows auf dem Mac: Einfach, schnell, kostenlos

In der Praxis ist VMWare Fusion Pro wie eingangs erwähnt eine großartige Alternative zu Parallels, aber auch zu kostenlosen Lösungen wie dem beachtenswerten UTM und dem auf Apple-Silicon-Hardware immer noch nicht richtig funktionierenden VirtualBox.

Alte Spiele, neues Windows und das alles im Mac-Fenster: Virtualisierung ist schon etwas Feines.

Gegenüber UTM kann VMWare vor allem mit der 3D-Beschleunigung punkten. Ältere Spiele laufen in einer VMWare-VM selbst auf vermeintlich schwachen M-Macs gut und auch die allgemeine Nutzungserfahrung mit Windows im VM-Fenster ist top. Selbstverständlich könnt Ihr auch Linux als virtuelle Maschine installieren. Die Einrichtung von Windows 11 in der Fusion-VM ist ähnlich einfach, wie beim Mitbewerber Parallels. Es ist sogar möglich, Parallels-VMs nach Fusion zu importieren - dazu demnächst ein separates Tutorial.

Wie immer gilt: natürlich müsst Ihr auch für das virtuelle Windows eine Lizenz erwerben. Dennoch ist die eigentliche Nutzung und Installation von Windows 10 oder 11 auf dem Mac so einfach, wie nie zuvor - erst recht auf modernen MacBooks

Was sagt Ihr? Freut Ihr Euch über die Möglichkeit, VMware Fusion Pro kostenlos zu nutzen? Oder bleibt Ihr lieber bei Parallels oder gar dem Gratis-UTM? Traut Ihr Broadcom, dass sie das Produkt nicht an die Wand fahren? Ich bin auf Meinungen gespannt.

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

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