Windows 10: BIOS in UEFI konvertieren
Um Euren Windows-10-PC für aktuelle Anforderungen vorzubereiten, ist es sinnvoll, statt auf den alten BIOS-Modus mit MBR-Boot auf UEFI und GPT zu setzen. Das lässt sich unter Windows 10 mit Bordmitteln bewerkstelligen.
Wenn Ihr ein bereits länger installiertes Windows 10 besitzt, etwa in einer VM oder auch direkt auf Eurem PC, ist womöglich noch der alte BIOS/MBR-Bootmodus in Betrieb. Mit dem moderneren UEFI-Modus samt GPT-Partitionstabelle startet Euer PC aber möglicherweise deutlich schneller. Zudem hat das moderne UEFI noch einige andere Vorteile, etwa höhrere Sicherheit. Und nicht zuletzt ist der UEFI-Modus Pflicht, falls Ihr Euer Windows 10 auf Windows 11 aktualisieren wollt. Die Umschaltung von MBR zu GPT ist unter Windows 10 zum Glück ohne Neuformatierung mit Bordmitteln möglich.
UEFI – was ist das?
UEFI, das „Unified Extensible Firmware Interface„, soll bereits seit geraumer Zeit das alte BIOS ersetzen. Der Nachteil des BIOS ist, dass es sich um einen Hardware-Chip handelt, der dadurch gewisse Beschränkungen hat. Und Updates sind auch nicht ganz einfach. Es ist daher sinnvoll, auf diese über 40 Jahre alte „Errungenschaft“ zu verzichten.
Prüfen ob UEFI oder BIOS aktiv ist
(U)EFI wurde seit dem Intel-Umstieg von Apple genutzt, unter Windows war die Umsetzung lange holprig, wodurch eine ganze Reihe Windows-PCs unterwegs sein dürften, die noch den BIOS-Modus mit MBR-Partitionstabelle verwenden. Der Vorteil von UEFI mit seiner GPT-Partitionstabelle? Deutlich höhere Geschwindigkeit, bessere Sicherheit und einfachere Erweiterbarkeit, kurzum: Alles, was PC-Nutzer brauchen.
Und dann ist UEFI auch noch für das Windows-11-Update zwingende Voraussetzung. Prüfen könnt Ihr den Modus, indem Ihr unter Windows die Systeminformationen (msinfo32.exe) aufruft: Unter „Systemübersicht“ seht Ihr neben „Bios-Modus“ entweder den Eintrag „UEFI“ oder „BIOS“. Steht hier BIOS, solltet Ihr aktiv werden und auf UEFI umschalten – das klappt übrigens auch bei virtuellen Maschinen in Parallels oder anderen Virtualisierungslösungen!
Optional: Lokalen Administrator anlegen
Zunächst solltet Ihr bei Verwendung eines Live-Kontos unter Windows sicherstellen, dass Ihr einen lokalen Nutzer mit Administrator-Rechten zur Hand habt. Denn der Login mit dem Live-Konto klappt (zumindest bei unseren Tests) nicht. Ruft dafür die Einstellungen auf und wählt hier „Konten“.
Klickt auf „Familie & andere Benutzer“ und legt mit dem Plus-Symbol „Diesem PC eine andere Person hinzufügen“ ein lokales Benutzerkonto an. Anschließend müsst Ihr diesem noch Administrator-Rechte geben, indem Ihr auf „Kontotyp ändern“ klickt und „Administrator“ auswählt. Nach der Bestätigung mit „OK“ müsst Ihr Euch mit diesem neuen Benutzer einmal unter Windows anmelden.
Systemwiederherstellung mit Eingabeaufforderung starten
Stellt zunächst sicher, dass Ihr alle wichtigen Daten Eures Windows-Rechners gesichert habt! Öffnet danach in den Systemeinstellungen den Punkt „Update & Sicherheit“. Klickt auf „Wiederherstellung“ und anschließend unter „Erweiterter Start“ auf „Jetzt neu starten“. Der Rechner startet jetzt mit erweiterter Windows-Wiederherstellung neu.
Wählt in der Recovery-Oberfläche die Option „Problembehandlung“ und wählt danach „Erweiterte Optionen“ und „Eingabeaufforderung“.
Bis das nächste Fenster erscheint, dauert das ein wenig, aber das ist OK. Windows zeigt Euch anschließend eine Liste der vorhandenen Benutzer. Wählt den lokalen Administrator aus und gebt das Passwort ein, um die Windows-Eingabeaufforderung zu starten.
MBR nach GPT und damit BIOS nach UEFI umwandeln
Anschließend sind nur noch zwei einfache Eingaben notwendig: Ihr müsst erst einmal prüfen, ob Euer PC für die Umwandlung von MBR zu GPT und damit von BIOS zu UEFI geeignet ist. Tippt deshalb in der Eingabeaufforderung zunächst
mbr2gpt /validate
ein. Wenn keine Fehlermeldung auftaucht, könnt Ihr die Umwandlung Eures MBR nach GPT – und damit die Verwendung von UEFI – mit einem einfachen
mbr2gpt /convert
starten. Die Umwandlung dauert nicht all zu lange. Anschließend könnt Ihr die Eingabeaufforderung schließen und „PC ausschalten“ wählen.
PC wieder einschalten und freuen
Schaltet Euren PC jetzt wieder ein: Ihr werdet vermutlich feststellen, dass er deutlich „runder“ und schneller hochfährt. Zudem ist er ab sofort für künftige Updates gerüstet. Ihr könnt jetzt bequem prüfen, ob alles geklappt hat: Ruft die msinfo32.exe erneut auf und schaut, ob unter „BIOS-Modus“ jetzt „UEFI“ steht. Außerdem könnt Ihr noch einen Blick in die Datenträgerverwaltung werfen, indem Ihr diskmgmt.msc ausführt: Wenn Ihr hier auf den Windows-Datenträger unten links klickt und „Eigenschaften“ wählt, könnt Ihr im Reiter „Volumes“ sehen, dass Euer Windows jetzt mit der GUID-Partitionstabelle (GPT) arbeitet.