Anleitung: Altes Netbook sinnvoll weiternutzen
Alte Rechner, die für aktuelle Windows-Systeme nicht mehr geeignet sind, müssen nicht auf den Müll: Mit Linux haucht Ihr ihnen neues Leben ein.
Trotz aller Tablets und preiswerten Notebooks haben wohl viele von Euch noch ein Netbook im Regal. Ich habe zum Beispiel noch ein LG X110 herumfliegen. Eigentlich ein schönes Gerät, aber durch den alten Single-Core-Atom-Prozessor und die schwache Speicherausstattung quälend langsam. Das vorinstallierte Windows XP ist obendrein so veraltet, dass eine Benutzung nicht mehr zu rechtfertigen, ja geradezu gefährlich ist. Zumal es heutzutage in vielen Fällen auch schlicht unbenutzbar ist. Schade – was also tun mit den eigentlich hübschen alten Mini-Notebooks?
Linux, denn Windows lohnt sich nicht
Wie sooft bei älterer Hardware ist auch bei alten Netbooks Linux die einzige sinnvolle Möglichkeit, die Geräte wieder mit aktueller Software in Betrieb zu nehmen. Windows 7 läuft zwar auf manchen Geräten, doch mit Atom-Prozessor und lahmer Festplatte macht das auch nicht wirklich Spaß. Zumal auch Windows 7 schon mehr tot als lebendig ist. Windows 10 macht keinen Spaß auf so alter Hardware, Windows 7 und 8 sind Auslaufmodelle, von XP ganz zu schweigen. Doch welches Linux darf's denn sein?
Diese ressourcensparenden Linuxe gibt es
Linux ist nicht gleich Linux – das dürfte inzwischen jeder wissen, der sich schon mit dem Betriebssystem befasst hat. Es gibt eine große Zahl von Distributionen, die alle ihre Eigenheiten aufweisen. So gibt es neben "Klötzen" wie Suse, Debian oder Ubuntu jedoch eine Vielzahl von Linux-Systemen, die auch auf älterer und schwächerer Hardware gut laufen. Hier eine Liste der interessantesten Distributionen für alte PCs und Notebooks:
- Bodhi Linux
- Damn Small Linux
- Linux Lite
- Lubuntu
- LXLE
- Peppermint OS
- Porteus
- Puppy Linux
- Raspbian
- VectorLinux
- ... und viele mehr.
Wieso schlanker?
Um ein Linux möglichst schlank zu halten, werfen die Entwickler meist über Bord, was nicht benötigt wird, und stricken eine möglichst leichtgewichtige Distribution um den Linux-Kernel herum. Kern dieser Konstruktion, die keinesfalls eine Bastellösung ist, ist dabei die grafische Benutzeroberfläche: Statt "fetter" Grafikmonster wie KDE, Gnome oder Unity setzen diese Distributionen auf besonders leichtgewichtige Vertreter ihrer Art. Das sorgt für einen nicht ganz brandneuen Look – spart aber mächtig Ressoucen. Genau deshalb eignet sich diese Art von Distribution hervorragend für mein nunmehr 10 Jahre altes Netbook. Ich verwende am liebsten Lubuntu.
Light-Linux installieren: So geht's
Um ein Light-Linux auf dem Netbook zu installieren, braucht Ihr drei Dinge: Die ISO-Datei (Achtung: Intels Atom-Prozessoren waren damals 32-Bit!), die Ihr von der Website der Distribution herunterladet, das Tool UNetBootIn sowie, natürlich, einen ausreichend großen USB-Stick. Das Netbook oder der alte PC sollte außerdem von USB-Medien starten können, was Ihr üblicherweise im BIOS einstellen könnt. Anschließend könnt Ihr den PC mit dem USB-Stick starten, die Festplatte platt machen und Linux auf dem System installieren. Alle Linux-Systeme kommen inzwischen mit einem praktischen Installer.
Netbook wieder produktiv einsetzen
Alle genannten Distributionen sind mit der üblichen Software-Grundausstattung versehen, also zum Beispiel Office, Terminal und Editor. Das bedeutet, dass Ihr sie problemlos wieder als Produktivgeräte einsetzen könnt. Natürlich erlauben alle sparsamen Linuxe auch das Nachinstallieren von Tools und Software, was zum Beispiel ein altes Netbook flexibel genug macht, um zum Beispiel als billiger Reiselaptop ihren Dienst zu fristen. Denn bis auf den lahmen Prozessor sind die Geräte ja durchaus vollwertige kleine Notebooks, denen man durchaus eine zweite Chance geben kann.
Ich habe auch lange nach einer Distribution gesucht, mit der ich mein uraltes Netbook Acer Aspire One A150X wiederbeleben und z. B. für unterwegs oder am Frühstückstisch nutzen kann. Mit den ganzen Nischendistributionen konnte ich mir irgendwie nicht anfreunden und Canonical (*buntu) hält es nicht mehr für nötig, 32 Bit noch zu unterstützen. Hauptproblem bei der Kiste ist die unglaublich miese Atom CPU. Ich weiß nicht, was Intel sich damals dabei gedacht hat, so einen lahmen Schrott zu verkaufen.
Wie dem auch sei, mit folgender Kombi bin ich jetzt glücklich: – Distribution: Debian Unstable In stable waren die Pakete einfach viel zu alt. Man sollte sich aber schon etwas auskennen, wenn man etwas nicht funktioniert. Ansonsten eben Stable nehmen.
Desktop: XFCE Mag ich ohnehin auch auf aktuellen Rechnern am liebsten, da schlank, aufgeräumt und flott. Es nervt einfach nix daran. Mit LXQt konnte ich mich irgendwie überhaupt nicht anfreunden. Browser: Falkon – ehemals Qupzilla Der Browser war die größte Herausforderung. Chromium und Firefox waren langsam wie die Hölle. Ganz einfache Browser wie netsurf oder links2 sind für den Alltagseinsatz nur sehr bedingt geeignet. Midori ging einigermaßen. Falkon ist echt der Hammer. Ich bin echt fasziniert, was der aus der alten lahmen Kiste rausholt. Insbesondere wenn man bedenkt, wie „bloated“ und mit unnötig Rechenleistung vernichtendem Müll die meisten Webseiten heute verseucht sind! Das Ganze ist natürlich nicht so schnell wie auf einem vollwertigen Rechner, aber sehr gut nutzbar. Webanwendungen wie z. B. Google Docs funktionieren, machen aber nicht so viel Spaß. Youtube: mps-youtube Kommandozeilenbasierter Zugriff auf Youtube. So kann ich mit der alten Kiste sogar Youtube-Videos ruckelfrei abspielen. Sound: Ich habe das PulseAudio-Geschwür deaktiviert und nutze nur noch ALSA. Das ist schnell, ohne nervige Latenzen und bietet sogar einen gescheiten Equalizer.
Hallo, danke. Ich nutzte ein Linux, dessen Namen ich vergaß, fuer ein ibm thinkpad T22. Es ist von einer eher linksgerichteten Gruppe, beziehungsweise mit Einem entsprechenden Grusswort versehen. Man kann auch Android nehmen. Ist gerade version 7 rausgekommen auf androidx86 oder so ähnlich. Mit Gruß Dr. Mabuse