Microsoft geht aufs Ganze: Gestern haben die Redmonder mit Windows 10 die kommende Version seines Betriebssystems vorgestellt, die im kommenden Jahr nicht nur das vergleichsweise unbeliebte Windows 8 ersetzen, sondern auch die treuen Windows 7-Jünger zum Umstieg bewegen soll. Fast schon traditionell dürft Ihr Euch schon jetzt eine frühe Vorabversion von Windows 10 herunterladen und diese auf einem Testrechner oder einer virtuellen Maschine auf Herz und Nieren testen. Besucht einfach die Windows 10-Preview-Seite und registriert Euch mit Eurer E-Mailadresse für Microsofts "Inside Program", um die entsprechende ISO-Datei für Windows 10 herunterzuladen. Achtet dabei darauf, dass Microsoft im Zuge der Preview natürlich fleißig Nutzerdaten sammelt, was in den "Terms of Service" erklärt wird - wollt Ihr das nicht, raten wir natürlich von der Installation von Windows 10 ab :)
Die ISO wiegt zwischen 3,5 und 4 Gigabyte (je nach Version) und lässt sich wahlweise auf DVD brennen, als bootbaren USB-Stick einrichten oder mit Gratis-Programmen wie Virtual Box in einer virtuellen Umgebung austesten (mehr dazu in unserer ausführlichen Anleitung zum Thema virtuelle Maschinen). Mit Windows 10 plant Microsoft in der Tat eine kleine Revolution: Das System soll auf faktisch allen Geräteklassen technisch identisch sein und damit die Ausführung der gleichen Apps vom kleinen Smartphone bis hin zum großen Desktop und mittelfristig sogar der Xbox One ermöglichen. Gleichzeitig will Microsoft die Bedienung des Systems perfekt an die jeweilige Hardware anpassen. Das bedeutet: Auf Laptops und PCs arbeitet Ihr wie gewohnt auf dem Desktop, der klassische Windows-Anwendungen und die neuen Windows-Apps nun gleichbehandelt - das viel kritisierte "Doppel-System" von Windows 8/8.1 gehört damit der Vergangenheit an.
Auf Tablets soll sich Windows 10 dem jeweiligen Arbeitsmodus anpassen, sodass Ihr je nach Bedarf mit Maus und Tastatur oder mit einer reinen Touch-Oberfläche arbeiten könnt; davon dürften vor allem Convertibles wie des Microsoft Surface Pro oder das Asus Transformer Book enorm profitieren. Kommende Windows-Smartphones verzichten hingegen komplett auf den Desktop, basieren aber endgültig auf der gleichen Codebasis, sodass alle Apps aus dem Windows Store auf jedem Windows 10-Gerät funktionieren. Windows-User der alten Schule freuen sich über eine Rückkehr des Startmenüs in modernerer Form (was natürlich auch jetzt schon machbar ist ;) ), eine endlich erweiterte Kommandozeile mit neuen Funktionen oder die native Unterstützung für mehrere Desktops - ein Feature, dass beispielsweise in der Linux-Welt seit Jahren zum Standard gehört.Ich persönlich bin extrem gespannt, wie sich Windows 10 in der Praxis schlagen wird. Mein erster Gedanke dazu war, dass Microsoft mit der funktionalen Verschmelzung aller Windows-Geräte einen gigantischen Vorteil gegenüber der "zweigleisigen" Konkurrenz von Apple (Mac OSX und iOS) und Google (Android und Chrome OS) haben könnte. Ich kenne mindestens einen Apple-lastigen Mit-Tutonauten, der sich eine ähnliche Konvergenz zwischen den Systemen seit Jahren von seiner Lieblingsfirma wünscht ;)
Ich werden die Preview von Windows 10 auf jeden Fall in der Praxis testen und beizeiten über meine Erfahrungen berichten. Falls Ihr das gleiche tun wollt, behaltet bitte Folgendes im Hinterkopf: Es handelt sich bei der Preview von Windows 10 bei weitem noch nicht um eine stabile Version, die in irgendeiner Weise für den produktiven Einsatz gedacht ist! Außerdem ist die Version laut Microsoft bei weitem noch nicht "Feature complete", sodass bis zum Release der finalen Version im kommenden Jahr noch eine Menge passieren kann.
Was sagt Ihr zum neuen Windows 10? Wie läuft die Preview bei Euch, egal ob in der virtuellen Maschine oder auf echter Hardware? Wir freuen uns auf Eure Meinungen!
Update: In unserer Anleitung zeigen wir Euch, wie Ihr die Windows 10 Preview ganz einfach in einer virtuellen Maschine installieren und ausprobieren könnt.