SMB- und NAS-Probleme unter MacOS beheben
Wenn es NAS-Probleme mit SMB-Freigaben unter MacOS gibt, könnte die Ursache eine kleine Datei sein.
Eigentlich bin ich ja ein friedliebender Mensch. Allerdings hatte ich zwischen den Jahren den Hirnfurz, meiner Frau meine Musiksammlung auf der Fritz-NAS zur Verfügung zu stellen. 65 Gigabyte seit über 16 Jahren gepflegte AAC-Dateien. Alles, was ich wollte, war den Musik-Ordner vom Mac auf die NAS zu synchronisieren. Am Ende hatte ich nicht nur eine neue "richtige" NAS, sondern auch jede Menge NAS-Probleme. Und Lust und Laune, FritzBox samt QNAP aus dem Fenster zu schmeißen. Schuld war ich allerdings selber.
SMB will nicht richtig
Nein, nicht dass Ihr denkt, ich sei zu dämlich, einen Mac mit einem Samba-Share zu verbinden. Ich habe es nur bislang eher selten gemacht: Für alle Austauschzwecke hatte ich die iCloud und in seltenen Fällen habe ich der Geschwindigkeit halber die ein oder andere Datei auf die Fritz-NAS kopiert. Das funktionierte und gut war.
Die 65 Gigabyte waren dann aber anscheinend zuviel für den eigentlich flotten Samsung-USB-Stick am Port der FritzBox: Ständig brach die Verbindung ab, manchmal schmierte der Finder ab. Und so fluchte ich, schob es auf AVMs Technikabteilung ("ist ja kein richtiges NAS"), stöberte bei Amazon und kaufte mir vom hart verdienten Weihnachtsgeld eine QNAP TS-133 mit einer Seagate IronWolf 4TB (neue Version mit 256 MB Cache), dann halt auch für Time Machine. Einzelbucht, weil ich das Ding primär zum Austausch und als Backup-Ziel brauche. Und was soll ich sagen...
F***T EUCH DOCH, IHR NASEN!
ES KLAPPTE NICHT. Nichts davon: Kein Time Machine auf SMB, keine Synchronisation irgendwelcher Ordner oder sonstige Spielereien der NAS. Alles, was auch nur entfernt mit SMB zu tun hatte, lief äußerst unrund, aber eben nicht so unrund, dass es eindeutig gewesen wäre. Und weil ich Spielkind zwischenzeitlich die Fehlerquellen mit dem Einspielen der FritzBox-Laborversion 7.39 noch multipliziert hatte, war die Fehlersuche eine wahre Freude.
NAS-Probleme: Wenn SMB nicht klappt...
... kann es nur drei Gründe geben: Den Mac, die NAS oder den Router. Ich starte also alle Geräte hundertfach neu und richtete die NAS von Fritz und QNAP neu ein, las 1000 Mal das QNAP-Time-Machine-Tutorial, ich tauschte USB-Sticks, Festplatten und Netzwerkkabel und installierte zuguterletzt noch MacOS Ventura auf dem iMac über. Man könnte glatt glauben, wir IT-Journos hätten sonst nichts zu tun. Und wisst Ihr was? VERDAMMT NOCHMAL DER MIST GING IMMER NOCH NICHT!!! Auf Workarounds für meine NAS-Probleme hatte ich auch keine Lust. Googeln half auch nicht weiter: Scheinbar gab es da draußen niemanden, der meine Probleme teilte.
MacBook Air eilt zur Hilfe
Nun musste ich meinen selten genutzten Zweit-Mac, ein Macbook Air M1, wegen eines anderen Artikels für einen Verlag herauskramen und brauchte tatsächlich die NAS-Funktion, um mehrere dicke Dateien hin und her zu schieben. Und was soll ich sagen? Das verdammte Macbook Air machte keinerlei Probleme, wohingegen der iMac Pro sich nach wie vor weigerte, die diversen Freigaben korrekt anzusprechen. Immerhin hatte ich die Ursache des Problems damit eingekreist: Ich hatte bislang meine Beta-Fritze im Verdacht und mich damit abgefunden, dass das alles einfach nicht will.
Dieses-miese-SMB!!!
Also war der iMac der Übeltäter – und ich hatte keine Ahnung, wieso. Bis ich bei der ca. 1500sten Google-Suche nach dem Thema endlich den nötigen Hinweis fand: Stimmt eigentlich die SMB-Version? Denn: MacOS braucht SMBv3, um ordentlich zu funktionieren. Die FritzBox kann das längst, weshalb ich hier kein Problem sah – bis ich endlich auf die Idee kam, die SMB-Version mit dem folgenden Befehl im Terminal zu prüfen:
smbutil statshares -a
Da war er, der Übeltäter und Ursache für meine NAS-Probleme: Die Verbindung zur Fritz-NAS stellte mein iMac nur per SMBv2 her. Gleiches bei allen anderen Freigaben, die ebenfalls nur mit SMBv2 angebunden wurde. Das erklärte dann auch gleich die Time-Machine-Probleme, denn auch TimeMachine will SMBv3-Freigaben sehen.
NAS-Probleme: Die Ursache war eine alte Problemlösung
Doch woher kam das? Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Vor geraumer Zeit hatten MacOS und FritzBox in Sachen Samba-Share heftige Kommunikationsprobleme. Das kommt öfter vor: MacOS 10.11.5 "El Capitan" war davon betroffen, MacOS 10.15 "Catalina", zuletzt anscheinend auch MacOS 11 "Big Sur" und MacOS 12 "Monterey".
Die vorgeschlagene Lösung ist immer die gleiche: Eine "/etc/nsmb.conf" erstellen – und irgendwelche Parameter reinschreiben, unter anderem zur Aktivierung von NetBIOS, Deaktivierung der Signierung oder Festlegen der SMB-Version. Und ich konnte mich erinnern, das irgendwann gemacht zu haben. Also schnell den Finder angeworfen, unsichtbare Dateien mit (Shift)+(Command)+(.) anzeigen lassen und die betreffende Datei gesucht. Gefunden. Gelöscht.
Anschließend habe ich alle SMB-Mounts neu verbunden, und was soll ich sagen: Alles funktioniert jetzt absolut reibungslos. Immerhin habe ich aus der Sache gleich mehrere Learnings mitgenommen:
- MacOS-"Drüberinstallation" zur Reparatur löst keine Probleme mit "überflüssigen" Systemdateien.
- Systemupdates auch nicht.
- Wenn man etwa so Wichtigem wie Netzwerkfreigaben herumfummelt, sollte man es im Kopf behalten – vor allem den Weg zurück.
- FritzBox und MacOS sind keine Freunde.
- NAS-Probleme können auch vor dem Rechner sitzen.
- Hab' immer einen zweiten Mac im Haus...
Hello zusammen, ich (kein Nerd) orgel auch gerade mit meiner FritzBox, einer SSD als NAS und meinem Mac herum. Die SSD mit exFAT formatiert wird sowohl am Router als auch am Mac erkannt – nur nicht, wenn ich sie am Router angeschlossen per „mit Server verbinden“ einbinden will. Wird die SSD mit FAT32 formatiert, klappt alles problemlos… Verstehe ich nicht… Der FitzBox-Support hat auch etaws von smbv1 Unterstützung in Fritzbox aktiveren geschrieben, aber auch das hilft nicht. Und so bin ich google sei dank hier gelandet, bei diesem erfrischenden Artikel Daumen hoch
Hi, also normalerweise sollte das gehen, wie Du es beschreibst. Die Formatierung der SSD hat ja nichts mit der Netzwerkerei zu tun. Vielleicht kann Dein Router nicht richtig exFAT? Welche FritzOS-Version ist drauf? Update die mal. Falls Du einen Linux-PC oder Windows-Rechner bzw. eine virtuelle Maschine mit einem der Systeme zur Hand hast: Formatiere die SSD mit NTFS bzw. ext4, das ist gegenüber den FAT-Dateisystemen ohnehin die bessere Wahl.
https://www.tutonaut.de/fritznas-einrichten-alles-was-ihr-wissen-muesst/
Moin und Danke für Deine Antwort! Es war ziemlich stressig die letzten Tage, daher erst jetzt… sorry :/ Ich nutze die schon etwas betagte 7490 mit aktuellster Firmware 7.57. Zwischen dem Router hängt noch ein Switch von Netgear (GS308EPP PoE+), welches wohl (auch) nichts mit dem Problem zu tun hat, nur der Vollständigkeit halber. Leider habe ich weder einen Linux- noch einen Windoof-Rechner im Umfeld, mit denen ich testen könnte :/ Ich mache mich schlau, ob ich irgendwie ext4 auf anderem Wege per Mac formatieren kann Ich habe mich aber schon fast damit abgefunden, dass es bei FAT32 bleiben wird. Kein Weltuntergang, aber schon merkwürdig…
Ich konnte meine Probleme lösen indem ich auf dem Mac eine config-datei /etc/nsmb.conf mit folgendem Inhalt erstelle:
https://gist.github.com/jbfriedrich/49b186473486ac72c4fe194af01288be
Die wichtigste Option dabei ist „dir_cache_off=yes“ . Damit geht es dann einigermaßen.
Coming from a professional Windows guy who has just bought his first Mac… „Always have a 2nd Mac in the house“ is the most scathing admission of the pathetic state of MacOS that I have seen to date.
Well… I messed up the myself and the second mac helped me find out, it didn‘t have to do with macOS in general, so… i was just kidding ;)
Christian, das war die Rettung! Hab‘ jetzt auch schon tagelang nach einer Lösung gesucht & mich geärgert, weil offenbar keiner mein wahres Problem erkannte – Kaffeespende folgt! ;)
Hallo zusammen ! Habe auch das Problem, mit der Fritz.Nas ! ( Ventura ) Ich bin leider nicht der Nerd ! Daher meine bitte ich, um eine Schritt für Schritt Anleitung ? Das währe wirklich nett !
Öffne das Terminal aus /Programme/Dienstprogramme.
Gib hier
rm /etc/nsmb.conf
ein. Falls er nichts meldet ist die Datei weg -> Neustart. Wenn er einen Fehler („rm: /etc/nsmb.conf: No such file or directory“) meldet, ist die im Beitrag beschriebene Vorgehensweise für Dich nicht relevant und die Ursache liegt woanders.Hallo ! Danke für deine schnelle Hilfe ! Muß leider mitteilen das es nicht funktioniert hat ! Hast du vielleicht noch eine andere Idee die mir hälfen könnte ? Lg Andy
Servus Christian, danke für den wärmenden Artikel, der mir sehr aus der Seele spricht! Meine NAS backupte problemlos vorsichtig hin, bis ich Ventura einspielte, seitdem startet das Backup via Time Machine, bricht aber dann fröhlich ab. Mal wurde die Verbindung getrennt, mal Gab’s ein Netzwerkproblem usw. Habe alles Mögliche und Unmögliche probiert, zigmal das ganze Ding neu aufgesetzt, Googlelösungen gesucht, einen tibetanischen Fruchtbarkeitstanz aufgeführt- nichts. Diese nsmb.conf habe ich übrigens nicht gefunden. Aber schön zu wissen, dass ich nicht alleine bin. 😄
Vieeeeeeeeelen Dank 🎉🥳🍾🎊 Habe das ganze Wochenende damit verbracht, die TimeMachine lauffähig mit meinem neuen NAS über SMB zu kriegen. Konnte das Laufwerk über den Finder einbinden, aber jedesmal, wenn ich über Systemeinstellungen/TimeMachine meine Zugangsdaten eingegeben habe, poppte das Feld mit den Zugangsdaten immer wieder auf und nichts ging. Zig Neustarts, „Androhung“ alles aus dem Fenster zu schmeißen, viel Kaffe und gefühlt 20.000 Google Anfragen haben nichts gebracht.
Eben durch Zufall auf deine Seite gestoßen und mich auch dran erinnert, vor Monaten die Datei “/etc/nsmb.conf” erstellt zu haben, da ich damals Probleme mit einem USB Stick an der FRITZ!Box hatte. Datei gelöscht, Neustart und voila, es geht ☺️
Von wegen Montage sind schlecht 😅
Viele Grüße und danke nochmals ☺️
Gern geschehen! :)
Oha, das hatten wir doch schon mal mit dem Raspberry und der Fritzbox (21.Nov. 2022 FritzNAS einrichten…). Die Samba Version ist immer der Dreh- und Angelpunkt. Viele ältere Fritz-Boxen und NAS-Server, z.B.: die von Medion, funktionieren nur mit Version 1. Damit haben Windows 10 und 11 ein Problem und es ist standardmäßig aus Sicherheitsgründen deaktiviert.