Testlabor

Hardware-Hut: Amazon Kindle 2022 – einfach lesen

Was taugt der Einsteiger-Kindle aus dem Jahr 2022?

Heute im Hardware-Hut: Der Amazon Kindle. Und zwar der neue. Also, Stand des Hutes. Der Kindle 2022 halt und damit der günstigste E-Book-Reader von Amazon. Ohne Paperwhite, ohne Oasis. Aber trotzdem ziemlich gut. Wenn man sich denn mit Amazon als Bücherquelle arrangieren kann. Und mit einigen Dingen, die im Vergleich zu den teureren Kindles dann doch noch fehlen… Aber lest selber.

Amazon Kindle 2022: Sinnvolle Modellpflege

In einer Zeit, in der meine Haus- und Hof-Firma Apple eher maue Hardware-Updates (*hust*iPad 10*hust*) präsentiert, sind größere Sprünge bei Produkten eine Wohltat für den geneigten Technik-Blogger. Einen eben solchen erlebte der „kleine“ Amazon Kindle mit seinem 2022er-Update.

Kindle Paperwhite vs Kindle 2022
Der Kindle 2022 (rechts) ist kleiner als der Paperwhite, was aber von Vorteil sein kann.

Der vergleichsweise günstige E-Book-Reader hat nun ein deutlich schärferes Display erhalten, dessen Pixeldichte nun bei 300 Pixeln pro Zoll liegt. Bedeutet: Selbst kleinste Schrift erscheint genauso gestochen scharf wie beim größeren Kindle Paperwhite.

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Die Displaygröße ist mit sechs Zoll (15,24 Zentimetern) gleich geblieben. Für meinen Geschmack ist der Kindle damit weiterhin etwas zu klein, dafür ist er superkompakt und mit einem Gewicht von unter 160 Gramm auch für längere Lesessions geeignet.

Endlich genug Speicher – nicht nur für Audible-Hörbücher hilfreich.

Ebenfalls besser: interner Speicher und Ladeanschluss. Erster beziffert sich nun auf 16 Gigabyte. Das ist vor allem deshalb toll, weil der Kindle die Bluetooth-Funktion samt Wiedergabe von Audible-Hörbüchern beherrscht. Geladen wird der neue Kindle nun endlich mit zeitgemäßen USB-C-Kabel statt micro-USB. Nett.

Amazon durch und durch

Hardwaremäßig ist also vieles besser als beim 2019er-Modell. Bei den elektronischen Büchern gilt aber nach wie vor: Wer Amazon nicht mag, sollte tunlichst einen Bogen um den Kindle machen. Zwar kann man freie Epubs nach wie vor mit Calibre auf den Kindle schicken oder sie sogar per Mail auf den Reader übertragen, vom Freiheits-Komfort eines Pocketbook- oder Tolino-Reader ist der Kindle aber weit entfernt. Onleihe auf dem Kindle? Nach wie vor: Nope.

Kindle 2022 Bücher
Symbolbild: Auf dem Kindle 2022 gibt es ab Werk nur (Hör-)Bücher aus dem Amazon-Shop.

Heißt: Bücher kauft Ihr direkt bei Amazon – und nur da. Das ist vielen Menschen ein Dorn im Auge, was ich sogar verstehen kann. Auf der anderen Seite ist der Amazon-Shop gigantisch gut gefüllt (vor allem auch mit Nischentiteln), zudem gibt es mit Prime Reading und Kindle Unlimited gleich zwei Leihbuch-Systeme.

Zudem ist Amazon auch nicht nuuuuuur böse. Ich kenne diverse Autorinnen und Autoren, die dank der relativen Freiheit der Kindle-Plattform überhaupt erst ihre Bücher veröffentlichen konnten – an den Verlagen vorbei und dennoch (oder trotzdem ^^) erfolgreich. Solche Aspekte sollte man nicht außer acht lassen, wenn man auf Amazon schimpft. Wird vermutlich nicht Eure Meinung ändern, aber gesagt sein soll es trotzdem.

Nervdinge

Während ich die Amazon-Bindung als eher grauzonig bis hin zu „gar nicht so schlimm“ empfinde, gibt es ein paar Punkte, die mich im Alltag stören. So fehlt mir beim Amazon Kindle 2022 die Möglichkeit, die Farbtemperatur des Displays anzupassen. Wie auch am Mac oder dem iPhone empfinde ich es persönlich sehr angenehm, bei schwächerem Licht ein eher rötliches Display zu sehen. Die Option fehlt dem 2022er-Kindle, während der Paperwhite sie mit Bravour beherrscht.

Beim 2022er-Kindle bleibt der Hintergrund stets weißlich, was ich bei schlechten Licht als als weniger angenehm empfinde.

Auch ist das Display beim neuen Kindle nach wie vor ein wenig ins Gehäuse eingelassen, statt plan wie beim Paperwhite und beim Oasis. Das sorgt für etwas weniger angenehme Blätter-Haptik. Die allgemeine Performance beim Blättern durch Bücher ist aber top, ebenso wie die Navigation durch den Shop.

Die Ausleuchtung des Kindle ist in völliger Dunkelheit sehr gut, die Farbtonanpassung hätte es aber noch abgerundet.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Preis: Wie so ziemlich alles ist auch der Kindle 2022 teurer geworden. Startete das 2019er-Modell noch bei gut 80 Euro, geht’s dieses Jahr bei 100 Euro los – für die Ausführung mit Einschalt-Werbung, wohlgemerkt. Ohne Werbung sind es nochmal 10 Euro mehr.

Dann seid Ihr schon fast in den Regionen des Kindle Paperwhite, der in vielen Aspekten technisch dann eben doch eine Nummer besser ist. Ach ja, wasserfest ist der neue Kindle ebenfalls nicht. Als Nicht-Badewannenleser wäre mir das wurscht, erwähnt werden sollte es aber dennoch ^^

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Mein Tipp: Wenn Ihr den Kindle haben wollt, wartet auf eine der diversen Preisaktionen von Amazon. Der Einsteiger-Reader ist prädestiniert für Preissenkungen rund um Prime Day, Black Friday, Cyber-Monday, Prime Day 2: Konsumterror-Boogaloo und was weiß ich was.

Amazon Kindle 2022: Fazit

Der Kindle 2022 ist eine insgesamt sehr runde Sache – und das liegt zu 99 Prozent am höher auflösenden Display. War der Vorgänger für meinen Geschmack etwas zu körnig, macht das Lesen auf dem neuen Kindle deutlich mehr Spaß. Er ist kompakt, flott, ausdauernd, soft- und hardwareseitig ausgereift, es gibt wirklich fast nichts zu meckern.

Doch… würde ich ihn mir kaufen? Die Antwort lautet: Nö, würde ich nicht. Weil ich persönlich das größere Display des Paperwhite und die Nachtlichtfunktion vermisse. Das ist aber meine ganz persönlich-subjektive Meinung, denn empfehlenswert ist der Standard-Kindle meiner Meinung nach voll und ganz. Wer es beim Lesen eher kompakt mag, mit den Amazon-Kosmos zurecht und zudem nicht ganz so viel (wenn auch mehr als vorher) ausgeben möchte, macht mit dem Kindle 2022 überhaupt nichts falsch.

Ajo: Und falls es doch Amazon-frei sein muss, empfehle ich einen Blick auf den PocketBook Touch HD3. Das Ding ist ebenfalls sehr gut und frisst in Sachen Buch- und Comicformaten so ziemlich alles, was es gibt. Vielleicht mittelfristig auch noch ein Kandidat für den Hut, wer weiß ^^

Was sagt Ihr eigentlich zum neuen Kindle? Lasst es uns gerne in den Kommentaren unter dem Beitrag wissen. Noch mehr Tippst, Tricks und Tests rund um die diversen Kindle-Modelle findet Ihr übrigens hier.

Aus dem Hardware-Hut ziehen wir in unregelmäßigen Abstand interessante Hardware-Gadgets aller Art und stellen sie Euch vor. Meistens, aber nicht immer, geht es dabei um Dinge, die wir mögen. Der Fokus liegt bei unseren Hardware-Hut-Berichten auf dem Praxiseinsatz. Dröge Messwerte und Tabellen verlinken wir lieber, statt Euch damit zu langweilen ;-). Weitere Ausgaben vom Hardware-Hut findet Ihr hier – und es sind noch viele in der Mache.

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

Ein Kommentar

  1. Ich hab mir neulich den Paperwhite gekauft, weil der im Abgebot plus Inzahlungnahme des alten Kindle PW1 deutlich günstiger war als der neue Basis-Kindle. Amazon muss aber mal dringend an dem Browser feilen, der ist exakt genauso schrottreif wie der im 2013er Paperwhite.

    Warum der Browser? Weil ich mir gerne nbeim Lesen Sachen nebenher in der Wikipedia durchlese.

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