Bastelrechner

Raspberry Pi: WLAN, SSH und mehr einfacher aktivieren

Über ein neues Benutzermenü im Raspberry Pi Imager könnt Ihr wichtige Einstellungen schon beim Erstellen der SD-Karte vornehmen.

Die erste Einrichtung des Einplatinencomputers Raspberry Pi ist mittlerweile wirklich kinderleicht: Raspberry Pi Imager herunterladen, SD-Karte und System-ISO auswählen, fertig. Doch standardmäßig bleiben dabei wichtige Funktionen wie der Zugang via SSH, die Einrichtung des WLANs oder den Hostnamen des Pis im Netzwerk wahlweise aus oder zumindest auf den Standardeinstellungen. Künftig müsst Ihr aber bei frischen Installationen von Raspberry Pi OS und Co. nicht mehr manuell in Konfigurationsdateien herumbasteln, um diese Einstellungen vorzunehmen.

Raspberry Pi Imager 1.6: Neues Menü für erweiterte Image-Einstellungen

Die Raspberry-Pi-Gruppe hat eine in die aktuelle Version 1.6 des Raspberry Pi Imagers ein neues Menü eingebaut, mit denen Ihr eine Reihe von Funktionen in ein frisches Raspi-System einbacken könnt. Gegenüber unserer ersten Anleitung zum Imager hat sich das Programm auf den ersten Blick nicht verändert. Um das neue Menü zu aktivieren, müsst Ihr die Tastenkombination Strg/Ctrl + Umschalt-Taste + X drücken. Nun blendet der Imager das neue Menü namens Advanced options ein.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Das bedeuten die erweiterten Optionen im Raspberry Pi Imager

Stand dieses Tutos sind die Optionen im Pi Imager noch auf englisch gehalten. Über den Menüpunkt Image Customization Options könnt Ihr festlegen, ob die gewählten Einstellungen nur für diese Sitzung („for this session only“) oder dauerhaft für alle künftigen Pi-SD-Karten („to always use“) gelten sollen. In Version 1.6 könnt Ihr die folgenden Einstellungen in das erweiterte Imager-Menü geschafft:

  • Disable Overscan: Schaltet die Overscan-Funktion ab, die für einen Rand um den Bildschirm sorgt. Könnt Ihr in der Regel problemlos machen.
  • Set hostname: Der Host-Name, unter dem der Pi in Eurem Netzwerk auftauchen soll – praktisch, damit Ihr Euch keine IP-Adresse merken müsst.
  • Enable SSH -> Aktiviert den SSH-Zugang mit dem Standardbenutzer pi. Hier müsst Ihr bei Set password… ein entsprechendes Zugangskennwort festlegen. Alternativ nutzt Ihr die Option Allow public-key authentication only, um die Anmeldung per zuvor festgelegtem SSH-Schlüssel zu gewährleisten.
  • Configure Wifi: Soll der PI drahtlos funken, könnt Ihr hier die WLAN-Zugangsdaten Eurer Wahl, also WLAN-Name („SSID“) und das zugehörige Passwort eintragen. Bei Wifi country wählt Ihr das passende Länderkürzel, also beispielsweise DE für Deutschland.
  • Set locale Setting: Hier könnt Ihr die Zeitzone („Time zone“) und das Tastaturlayout voreinstellen. Per Auswahl von Skip first-run wizard deaktiviert Ihr außerdem bei Bedarf den Einrichtungsassistenten von Raspberry Pi OS, der Euch sonst durch diese Einstellungen führt.
  • Persistent settings: Hier legt Ihr noch einige Optionen für den Imager selbst fest. Play sound when finished gibt einen Ton wieder, sobald die erstellte SD-Karte fertig ist. Eject media when finished wirft die Karte aus dem lokalen Dateisystem aus, sodass Ihr sie direkt in den Pi setzen und loslegen könnt. Enable telemetry sendet auf Wunsch einen Ping mit dem installierten Betriebssystem an die Raspberry Pi Foundation. Dieser ist die Basis für diese nette Statistikseite.
Raspberry_Pi_Imager_Advanced_Options
Die erweiterten Funktionen des Raspberry Pi Imagers sorgen für mehr Komfort bei der Vorbereitung der Pi-SD-Karte.

Übernehmt Ihr die Änderungen mit einem Klick auf Save, werden diese bei der Einrichtung Eures Raspberry-Pi-Betriebssystem berücksichtigt. Vor allem die direkte Aktivierung von SSH und den WLAN-Einstellungen dürften eine grooooooße Hilfe im Pi-Alltag sein. Hoffentlich machen es die Entwicklerinnen und Entwickler in zukünftigen Updates des Imagers einfacher, die erweiterten Optionen zu finden. Ich bin durch Zufall über die praktische Neuerung gestolpert, einen Hinweis oder Button im Programm selbst gibt es derzeit noch nicht.

Noch viel mehr Tipps und Tricks zum Raspberry Pi sammeln wir laufend aktuell unter diesem Link für Euch. Weitere Linux-Themen findet Ihr hingegen hier, allgemeines rund um Hardware aller Art gibt es hingegen hier zu entdecken.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

(Hintergrund für die Bildmontage im Einstiegsbild ist ein Foto von Craig Dennis auf Pexels)

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

2 Kommentare

  1. HI ein sehr schöner Beitrag.
    Mitlerweile wird vor dem Aufspielen des Images aktiv vom Pi-Imager gefragt ob die Gespeicherten Einstellungen verwendet werden sollen oder ob man diese ändern möchte. benutze derzeit die v1.8.5
    MfG

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Ooopsi!

Bitte deaktiviere Deinen Adblocker.