Feature Picking: Effekt-Ketten mit Audacity (S02E06)
Audacity gehört zu den All-Time-Standards: Der Open-Source-Audioeditor ist extrem mächtig, aber dennoch schlank genug, um auch von Nicht-Musikproduzenten gemocht zu werden. Man kann damit Schallplatten digitalisieren oder Hexenstimmen erzeugen oder Wahwah-Effekte hinzufügen. Und es eignet sich auch gut für die Massenproduktion etwa von Podcasts, da Audacity auch Stapelverarbeitung anbietet - die sogenannten Chains.
Audacity im Video
Zugegeben, so toll dieses Feature auch ist, so wenig überzeugend ist die Bedienung: Ihr könnt beliebige Effekte in einem kleinen separaten Editor zu einer angelgten Chain hinzufügen - was ganz einfach ist. Die Konfiguration der Effekte müsst Ihr aber als Optionen in Textform übergeben. Und daraus ergibt sich der etwas doofe Workflow, erst die passenden Werte in den grafischen Konfigurationswerkzeugen der Effekte im Audacity-Hauptfenster herausfinden, notieren und dann im Chain-Editor händisch nachtragen. Aber: Einmal gesetzt, lassen sich etwa Podcast-Beiträge mit einem Klick standardisieren. Oder Aufnahmen für ein Hörspiel in unterschiedliche Stimmen/Sprecher konvertieren. Die Tonspur im Video wurde übrigens auch durch eine Audacity-Chain gejagt: Hört mal in eine Folge der ersten Staffel Feature Picking rein, da werdet Ihr merken, dass das gesprochene Intro etwas lauter und anders klingt als der restliche Ton - weil eben nicht durch die Normalisierungs-Chain geschickt.
Auch dieses Feature haben wir bereits früher mal als Textanleitung beschrieben.
Über Feature Picking
In dieser Serie beleuchten wir einzelne Features von Tools, die sie einzigartig machen - oder auch nur extrem symphatisch. In den Videos seht Ihr jeweils genau ein Feature oder eine Anwendungsart. Staffel 2: Kürzeres Intro und verbesserte Audioqualität.