Auto-Technik

Anleitung: iTunes-Musik auf USB-Stick oder CD kopieren

Einen USB-Stick für das Autoradio erstellen? Mit iTunes bzw. Apples neuer Musik-App gar nicht so einfach. Wir zeigen Euch, wie Ihr es mit wenigen Handgriffen erledigen könnt.

So manches ältere Auto mag keinen Kontakt zu modernen Smartphones wie dem iPhone aufnehmen. Stattdessen gibt es einen USB-Port oder gar noch ein CD-Laufwerk mit MP3-Funktion. Ihr könnt natürlich das Radio wechseln, doch einfacher und kostengünstiger ist es, einfach die iTunes-Musik auf einen USB-Stick oder eine CD zu kopieren. Allerdings ist das nicht ganz ohne Hürden. Wir zeigen Euch, wie es ganz einfach geht.

iPhone-Unterstützung im Auto ist recht neu

Leider haben viele Fahrzeuge vor Baujahr 2012 (und teilweise auch neuer) das Problem, dass sie werksseitig mit recht altbackenen Radios ausgestattet sind. Das ist einerseits einer gewissen technischen Verzögerung bei der Autoentwicklung geschuldet, andererseits legen die Hersteller aber auch Wert darauf, dass ein Werksradio ein Autoleben lang hält.

Daher wird oft alles weggelassen, was kaputt gehen oder langfristig Schwierigkeiten machen könnte, etwa ein iPod-Anschluss. Bei Apples Carplay kommt noch hinzu, dass die Hersteller Lizenzgebühren an Apple abdrücken müssen. Grund genug also, lieber weiterhin nur USB-Anschluss und MP3-CDs zu verbauen. Zum Glück ändert sich das aktuell.

iTunes-Musik auf USB-Stick oder CD kopieren

Ihr könnt allerdings trotzdem Eure iTunes-Musik im Auto benutzen. Alles, was Ihr dafür braucht, ist Eure iTunes-Mediathek (logo) und ein Programm, dass die Musik in MP3 umwandelt. Der Rest ist Kopierarbeit. Übrigens funktioniert nach über 10 Jahren Pause iTunesFS auf modernen MacOS-Versionen wieder!

Die folgende Vorgehensweise ist aber universell und dazu unter MacOS und Windows identisch. Alles, was Ihr braucht, ist die Musik-App oder iTunes auf Windows oder Mac:

Kopiert Eure Musik einfach von iTunes in Ordner auf dem Desktop.
Kopiert Eure Musik einfach von iTunes in Ordner auf dem Desktop.
  1. Erstellt einen Ordner auf dem Desktop, der einen prägnanten Namen hat, etwa "Auto-Musik".
  2. Legt darin außerdem Unterordner an, etwa für Playlisten, Künstler oder Alben. Ihr seid hier bei der Gestaltung frei. Allerdings solltet Ihr im Kopf behalten, dass Euch die Ordnerstruktur nachher bei der Navigation in Euren Songs hilft. Daher sollten nicht zu viele Songs in einem Ordner sein und die Ordnerstruktur sollte logisch sein.
  3. Zieht jetzt alle Dateien aus iTunes in die passenden (Unter-)Ordner. Keine Sorge: Die Songs werden kopiert, bleiben also in iTunes erhalten.
  4. Werft ab und zu mal einen Blick auf die Ordnergröße: Für eine CD sollten 640 MB nicht überschritten werden, für USB-Sticks die jeweilige Speicherkapazität.
  5. Anschließend habt Ihr einen Ordner mit der notwendigen Hierarchie und passenden Grö0e auf dem Desktop liegen. Wenn Euer Autoradio AAC-Dateien unterstützt, müsst Ihr jetzt nichts mehr machen, als die Musik auf den Stick zu kopieren oder mit einem Programm wie CDBurnerXP (Windows) oder Burn (Mac) auf CD zu brennen.

Autoradio unterstützt keine AAC-Dateien? Dann müsst Ihr AAC in MP3 konvertieren.

Falls Ihr anschließend keine oder nur einen Teil Eurer Songs auf dem Autoradio wiedergeben könnt, liegt das mit großer Wahrscheinlichkeit daran, dass Euer Gerät keine AAC-Dateien (Dateiendung .m4a) unterstützt. Ihr müsst Eure AAC-Dateien in MP3-Dateien konvertieren. Das geht zum Glück sowohl unter Windows, als auch am Mac recht einfach mit dem Gratis-Tool MediaHuman Audio Converter:

Mit dem Gratis-MP3-Converter von Mediahuman ist die Musiksammlung schnell in MP3 gewandelt.
Mit dem Gratis-MP3-Converter von Mediahuman ist die Musiksammlung schnell in MP3 gewandelt.
  1. Startet MediaHuman Audio Converter und öffnet beim ersten Mal die Einstellungen (Preferences) des Programms.
  2. Im Reiter "Allgemein" setzt Ihr den Haken bei "Quelldatei löschen".
  3. Klickt nun auf den Reiter "Ausgabe" und wählt hier als "Ausgabeformat: MP3". Die Qualität sollte mindestens 192 KBit/s Stereo sein, um gute Soundqualität zu gewährleisten.
  4. Setzt außerdem den Haken bei "Im Ursprungsordner speichern". Den vorgegebenen Pfad könnt Ihr ignorieren. Schließt die Einstellungen anschließend wieder.
  5. Ihr könnt jetzt Euren Auto-Stick-Ordner einfach auf das Programmfenster von MediaHuman Audio Converter ziehen.
  6. Die Dateien in den Ordnern werden jetzt von AAC nach MP3 konvertiert. Die AAC-Dateien werden automatisch gelöscht.
  7. Das war es auch schon: Ihr könnt den Ordner mit der Musik jetzt auf den Stick kopieren oder auf CD brennen.

Musikgenuss auch ohne iPhone-Anschluss

Wie Ihr seht, ist es keine Hexerei, Autoradios mit iTunes-Musik zu betanken, ganz egal, ob Ihr Eure Musiksammlung als MP3, AAC oder Apple Lossless pflegt. Die Zusammenstellung der Musiksammlung ist dank Drag & Drop ja auch schnell fertig. Deutlich komfortabler ist es aber, ein Autoradio nachzurüsten, das CarPlay unterstützt. Neben dem China-RCD330 für viele VW-Modelle bietet sich bei anderen Marken und älteren Modellen mit Doppel-DIN-Radioschacht ein Carplay-Nachrüstradio wie das das Sony XAV-100 oder das etwas günstigere Sony XAV-1000 an.

Mit einem Nachrüst-Radio wie dem Sony XAV-AX100 seid Ihr gut beraten, wenn Euer Auto einen Doppel-DIN-Schacht hat. (Bild: Sony)
Mit einem Nachrüst-Radio wie dem Sony XAV-AX100 seid Ihr gut beraten, wenn Euer Auto einen Doppel-DIN-Schacht hat. (Bild: Sony)

Damit habt Ihr dann alle Vorzüge von Carplay und könnt Euer iPhone direkt mit dem Autoradio verbinden, außerdem gibt es praktische Zusatzfunktionen wie Radiostreaming, Freisprechen oder Google Maps und Apple Maps direkt im Headunit-Bildschirm. Wir empfehlen deshalb inzwischen dringend, Euer Auto mit CarPlay nachzurüsten, den die Konvertiererei ist schon mit der Zeit recht lästig. Übrigens: Wer ein Android-Smartphone hat, findet in vielen Head-Units auch Android Auto, was die Google-Variante von CarPlay ist.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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